Januar

Modellvorhaben im Sommer abgeschlossen / 313 neue Wohnungen begehrt

Mit etwas Verspätung soll in diesem Sommer ein beispielhaftes Stück Stadtumbau abgeschlossen werden. An der Tallinner und Vidiner Straße wurden aus insgesamt 750 tristen Plattenbauwohnungen 313 begehrte Vorzeigeobjekte. Von eintöniger DDR-Architektur ist schon heute kaum eine Spur mehr – obwohl die Reste immer noch unter dem sonnengelben Putz stecken. Die WGS saniert zurzeit ihre Häuser in diesem Viertel.

Neu Zippendorf

Maren Ramünke-Hoefer

„Das wird mal richtig schön hier.“ Mario Boldt steht an der Tallinner Straße und betrachtet den Block mit der Hausnummer 8 bis 18. Der Bauleiter des Firma Beutling kennt die Pläne genau und weiß, dass sich dieses Quartier zu einer bevorzugten Adresse im Stadtteil Neu Zippendorf entwickeln wird. Er arbeitet für die WGS am Umbau der letzten noch fehlenden Wohnblöcke im Vorzeige-Karree Tallinner/Vidiner Straße.

Die SWG hat in den vergangenen Jahren bereits mächtig vorgelegt. Rund um die aktuelle Baustelle gibt es bereits viele begehrte, sanierte 2- bis 4-Raumwohnungen in Stadtvillen, Niedrigenergiehäusern und zwei großen Blöcken. Ihre ursprünglichen 460 Wohnungen hat die Genossenschaft durch Rück- und Umbau auf 271 reduziert. Sie sind zum großen Teil seniorenfreundlich gestaltet mit Schwellenfreiheit, Fahrstuhl, großzügigen Duschen – und voll vermietet. Denn auch das Umfeld stimmt inzwischen. Im Sommer 2007 wurden bereits die neu gestalteten Grünanlagen mit Spielplätzen, Sitzecken, zahlreichen Bäumen und privaten Gartenstücken offiziell ihrer Bestimmung übergeben. Auch die Straße wurde saniert, und neue Parkplätze entstanden.

Die letzten klobigen Zeugen der viel gescholtenen Plattenbau-Architektur schwanden aber erst in diesem Winter. Jetzt wird also auch die WGS ihre Häuser umgestalten. Einen konkreten Eindruck von der grünen Zukunft des Quartiers kann man sich heute bereits an der Großbaustelle holen. „Spaziergänger kommen oft vorbei und erkundigen sich“, erzählt Mario Boldt. „Direkt auf die Baustelle dürfen sie aus Sicherheitsgründen natürlich nicht; aber alle freuen sich auf die Neugestaltung.“

Und die sieht konkret so aus: In drei Abschnitten (Hausnummern 1 bis 7, 9 bis 17 und 8 bis 18) macht die WGS in der Tallinner Straße aus 220 Wohnungen durch Abriss, Rückbau und Sanierung 42 neue. Die Wohnflächen betragen 65 bis 75 Quadratmeter, es gibt Keller und Stellplätze. Dass sich bereits mehr als 90 Interessenten gemeldet haben, verwundert Boldt nicht. „Die Planer haben aus Sicht der künftigen Mieter gedacht“, sagt er. „Großzügig geschnittene Grundrisse, Terrasse oder Balkon, Licht durchflutete Flure – hier würde ich sofort einziehen." Doch bis zur Fertigstellung im Sommer ist noch viel zu tun, auch für seine Firma. Abdichtungs- und Rohrarbeiten hat er mit seinen Kollegen bereits abgeschlossen, ab Anfang Februar wird eingerüstet und die Außenfassade in Angriff genommen – wenn nicht noch zwei Wochen Dauerfrost dazwischen kommen. Von den Hausnummern 8 bis 18 bleiben nur die Nummern 10 und 16 stehen, mit jeweils sechs 3-Raum-Wohnungen, bei denen die künftigen Mieter auf die individuelle Raumgestaltung noch Einfluss nehmen können.

Wer Interesse an einer der neuen Wohnungen in der Tallinner Straße hat, kann sich gern bei der Wohnungsvermittlung der WGS unter der Telefonnummer 0385-7426132 melden.