Egon Erwin Kisch

Egon Erwin Kisch (eigentlich Egon Kisch; geboren 29. April 1885 in Prag; gestorben 31. März 1948 ebenda) war ein österreichischer, später tschechoslowakischer Schriftsteller, Journalist und Reporter. Er gilt als einer der bedeutendsten Reporter in der Geschichte des Journalismus, wurde wegen seiner Nähe zum Kommunismus und seines teilweise freien Umgangs mit Fakten aber stets auch kritisch bewertet. Nach dem Titel eines seiner Reportagebände ist er als „der rasende Reporter“ bekannt.

Kisch wird häufig als Schöpfer der literarischen Reportage bezeichnet. Er hat die literarische Reportage jedoch nicht erfunden, sondern selbst auf Anleihen verwiesen, die er bei Autoren des 19. Jahrhunderts genommen hat, wie etwa bei Jack London oder seinem journalistischen Vorbild aus Jugendjahren, Émile Zola. Kisch gebührt vielmehr das Verdienst, als „rasender Reporter“ durch seine ebenso informativen wie unterhaltsamen Milieuschilderungen der Reportage (die ursprünglich als rein journalistische Textsorte galt) im Literaturbetrieb erste und dauerhafte Anerkennung verschafft zu haben.

Im Sinne einer Würdigung der diesbezüglichen Verdienste wurde zwischen 1977 und 2004 an Kischs Geburtstag der von Henri Nannen gestiftete Egon-Erwin-Kisch-Preis verliehen – eine Auszeichnung für die beste journalistische Arbeit des jeweiligen Jahres. Der Journalistenpreis ging im Jahr 2005 in der Kategorie „Reportage“ des neu geschaffenen Henri-Nannen-Preises auf und gilt im deutschsprachigen Raum unter Journalisten nach wie vor als bedeutendste Auszeichnung

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