Mueßer Holz - zvs Nicht nur Politprominenz hat sich zum siebten Stadtteilfest Mueßer Holz am 1. September rund um die Halle am Fernsehturm angekündigt, auch Hausmeister Erwin (Leif Tennemann) wird sich um 15 Uhr „unter das Volk“ mischen. Der Moderator von NDR 1 wird einen Einblick in seine Radio-Show „Vorsicht Leif!“ geben.
Zuvor werden um 14 Uhr Karatekämpfer von Dojo Ronin Schwerin und die Cheerleader der Kita „Spatzennest“ das Fest eröffnen. Mit dabei sind außerdem kleine Künstler vom jüdischen Club „Schalom“, Line-Dancer von der Kita „Igelkinder“, die Tanzgruppe des IB sowie Tanz- und Gesangsgruppen der deutsch-russischen Vereine „Kontakt “, „Kuljugin“, „Wissen“ und „Freundschaft“. Buga-Gutscheine und
StadtteilquizDie Organisatoren vom Stadtteilmanagement kündigen für 16 Uhr die Auswertung des diesjährigen Balkonwettbewerbs der Stadtteile Mueßer Holz, Neu Zippendorf und Großer Dreesch an. Die Pflanzengutscheine der Buga werden von Oberbürgermeister Norbert Claussen überreicht. Gleichzeitig wird die Aktion „Sauber ist cool“ ausgewertet, in der im vergangenen Schuljahr sieben Klassen der Astrid-Lindgren-Schule, der Gutenberg-Schule und der Schule am Fernsehturm im Stadtteil regelmäßig Müll gesammelt haben.
Auch beim siebten Stadtteilfest gibt es wieder ein Stadtteilquiz, bei dem man unter anderem Gutscheine für Übungsfahrstunden in der Top-Fahrschule Lindemann, für das Internetcafé Teremok am Berliner Platz, für die Regenbogen-Apotheke und weitere Geschäfte in der Keplerpassage gewinnen kann. Tobespaß und Kniffliges
für die KleinenNeben Hüpfburg und „Human Table Football“ wird das Sportmobil des Landessportbundes für Abwechslung sorgen. Doch nicht nur flinke Füße sind gefragt, sondern auch kluge Köpfchen. Im Pavillon der SPD, die an diesem Tag einen landesweiten Aktionstag „Kinderland MV“ durchführt, kann man sich über das Projekt „Haus der kleinen Forscher“ informieren und mit Wasser experimentieren. Die Kleinen können sich zudem schminken lassen oder lernen, mit Bällen zu jonglieren.
Der Verein „Die Platte lebt“, der Internationale Bund, das WGS-Mietercenter, die Caritas und weitere Verbände, Einrichtungen und Parteien werden dafür sorgen, dass sich niemand am Fuße des Fernsehturms langweilt. Die Polizei nimmt zudem kostenlose Fahrradcodierungen vor.
Für Kaffee und Kuchen ist der Verein „Hand in Hand“ zuständig. Real sponsert 100 Bratwürste für einen guten Zweck. Finanziert wird das Fest über Spenden der Sparkasse, der Stadtwerke, des Trägervereins Planung und Technik sowie der Wohnungsunternehmen und über den Verfügungsfonds „Soziale Stadt“.
Der Buschclub hatte am Dienstag Schulkinder bis zu 14 Jahren zur Übernachtung in den „Buscher“ eingeladen. Auf dem Programm standen neben verschiedenen Spielen auch eine Nachtwanderung im „Räuberwald“ und der Film Räuber Brummbart.
Mueßer Holz/Jürgen Hamann
Etwa 20 Mädchen und Jungen zwischen 7 und 14 Jahren waren am Dienstag voller Spannung und Abenteuerlust in den Buschclub gekommen. Die Kinder vom Mueßer Holz lärmten von 16 Uhr an beim Fußballkicker, an der Tischtennisplatte oder beim Billard. Die erste kleine Ruhepause gab es zum Abendessen. Für viele Kinder der Inbegriff des lukullischen Genusses: Es gab Spaghetti mit Tomatensoße. Nach dem Abwaschen – natürlich beteiligten sich daran auch die Kinder – ging der fröhliche Lärm weiter.
Ein erster Höhepunkt des Abends war dann von 21 Uhr an die Nachtwanderung mit der Taschenlampe durch den Räuberwald. „Die Kinder kennen sich hier ganz gut aus, sie sind von hier und wir haben auch schon während der Ferienspiele eine Schnipseljagd am Tag gemacht“, sagt Eva Meißner, die gemeinsam mit Holger Klein die Kinder betreut. Das Tagesthema „Die Räubernacht“ hatte dann noch einen Film zu bieten, den über Räuber Brummbart.
Mittwoch, acht Uhr. Ruhig ist es im „Buscher“, obwohl die Kinder bereits aufgestanden sind. Man merkt ihnen doch den etwas fehlenden Schlaf an. Denise Hubesch (11) sagt: „Als wir im Bett waren und einschlafen wollten, haben wir noch rumgealbert. Die Jungs waren schuld, weil sie immer an die Tür geklopft haben.“
„Zwei mal war ich es“, mischt sich Enrico Wüst (13) ein. „Um halb zwei sind wir erst eingeschlafen.“ „Na, na“, sagt Eva Meißner, „um halb drei habe ich euch noch ermahnen müssen.“
Der kleine Bruder von Enrico, Stefan (9), will auch noch etwas ergänzen: „Ich war auch schon im Ferienlager dabei, es ist alles toll.“
Lange auf waren alle Kinder an diesem Tag und nicht zum ersten Mal, behaupten sie. Nur zur siebenjährigen Dana Hasselfeld sagen die Größeren: „Du hast schon früher geschlafen als wir alle.“ Für Susanne Zierke (13) war die Nachtwanderung am besten: „Weil ich mit Freunden zusammen war“, begründet sie.
Eva Meißner unterbricht die Gesprächsrunde: „Wer hat das Tischdienstlos gezogen?“ Holger Klein ist mit frischen Brötchen gekommen. Auf dem Tisch stehen schnell Teller, Marmelade, Käse…
„Zwei Euro haben die Kinder bezahlt für Abendessen und Frühstück“, sagt die Erzieherin. Das sei für manche Familien, wo Hartz IV an die Tür klopft, entscheidend. Und das Wohl aller Kinder ist dem Träger des Buschklubs, der Arbeiterwohlfahrt, wichtig. Deshalb wird nicht nur in den Sommerferien mit wenig Mitteln viel für die Kinder im Mueßer Holz getan.
Die zweite Gorodki-Turnier-Anlage in ganz Deutschland entsteht vom 21. August an im Mueßer Holz. Wo einst die Höcker-Schule stand, werden dann Spielfelder gebaut für eine alte Sportart, die ihren Siegeszug in den deutschen Breitensport erst noch antreten will. Weltmeisterschaften gibt es aber schon. Die nächsten im Jahre 2010 vielleicht in Schwerin.
Mueßer Holz/Maren Ramünke-Hoefer
Städtebaufördermittel in Höhe von 143000 Euro hat das Ministerium für Verkehr, Bau und Landesentwicklung für die neue Freizeitanlage an der Hegelstraße bereitgestellt. Das Projekt soll das Mueßer Holz attraktiver machen und gleichzeitig Miteinander und Integration in einem sozialen Brennpunkt fördern.
Gorodki ist ein uraltes Spiel aus Zeiten „bevor die Menschheit das Rad und den Ball erfunden hat“, wie es auf den Internet-Seiten der Fans heißt. In der ehemaligen Sowjetunion wurde 1923 der erste Gorodki-Sportverband gegründet und bald war fast jedes Stadion, Kurhaus und jeder Park mit einer Gorodki-Anlage ausgerüstet. Ähnlich wie Boccia oder Kegeln ist Gorodki eine Sportart, die relativ einfach zu lernen ist und für die es keine allzu große körperliche Kraft braucht. Fünf kleine Holzfiguren (Gorodki) werden dabei zu einer vorgegebenen Figur (z.B. Gabel, Pfleil, Flugzeug) in einem quadratischen Feld aufgebaut. Mit einem speziellen Wurfstock (bit) muss der Spieler die Figuren dann aus einer bestimmten Entfernung (10 oder 6,5 Meter) aus dem Feld herausschießen. Gewonnen hat, wer die wenigsten Würfe braucht.
Gorodki wird unter
freiem Himmel gespieltKultiviert wird diese Sportart in Schwerin vom Verein und Club Freundschaft. Zu dem Kulturzentrum mit Sitz in der Galileo-Galilei-Straße gehören Tanzgruppen, Sprachkurse, eine Vorschule und verschiedene Sportgruppen. Letztere können in wenigen Tagen auch die ehemalige Sporthalle der Wilhelm-Höcker-Schule nutzen, die aufwändig saniert wurde und ebenfalls zum Freizeitpark an der Hegelstraße gehört. Die Halle bietet Raum für Vereine, Verbände , Bewohner des Stadtteils und ihre Veranstaltungen.
Gorodki allerdings ist eine Sportart unter freiem Himmel. „Voraussichtlich im Oktober soll die neue Anlage bespielbar sein“, sagt Dimitrij Avramenko Stadtteilmanager Soziales. Damit ist Schwerin nach Karlsruhe die zweite deutsche Stadt, die einen Gorodki-Park besitzt. Mit den geplanten fünf bis sechs Spielfeldern ist sie international turniertauglich. Die hiesigen Gorodki-Spieler bemühen sich bereits darum, die Weltmeisterschaft 2010 ins Mueßer Holz zu holen.
Lust bekommen auf Gorodki? Training ist zurzeit noch im Freizeitpark Plater Straße bei Peter Merkel und zwar mittwochs von 17 Uhr an und jeden Sonnabend von 11 bis 13 Uhr. Interessierte sind herzlich willkommen.
Auch in diesem Jahr werden in den Stadtteilen Großer Dreesch, Neu Zippendorf und Mueßer Holz wieder die schönsten Balkone gesucht. Dazu aufgerufen hat das Stadtteilmanagement, das zusammen mit der Buga GmbH die kreativsten Balkon-Gärtner auszeichnen will. Die Buga-Pflanzengutscheine im Wert von je 30 Euro werden beim Stadtteilfest Mueßer Holz am 1. September an der Halle am Fernsehturm übergeben. Noch bis zum 20. August können sich Bewohner der drei Stadtteile am Wettbewerb beteiligen und sich mit ihrem Balkonfoto direkt in den Stadtteilbüros Neu Zippendorf (am Berliner Platz) und Mueßer Holz (Keplerstraße 4) bewerben. Vorschläge können auch per Internet unterbreitet werden: stadtteilbuero@web.de. Eine Jury entscheidet Ende August über die Prämierung. Weitere Infos unter Telefon 3260443 oder 2000977.