Großer Dreesch - maraDer Zustand der Straßenbahnhaltestelle „Zoo“ sei nicht nur ungenügend, sondern mittlerweile sogar imageschädigend, befanden gestern die Mitglieder des Ortsbeirates Großer Dreesch gemeinsam mit dem zuständigen Sachgebietsleiter des Nahverkehrs, Ralph Sternberg. Er war zum zweiten Teil der Ortsbegehung gekommen und konnte gleich klarstellen, dass der NVS an der traurigen Optik der beschmierten Wartehäuschen nichts ändern könne. Denn: „Alle Fahrgastunterstände mit Werbevitrine in der Stadt gehören der Firma Ströer. So auch dieses“, erklärte Sternberg. „Ströer ist damit auch für die Unterhaltung zuständig.“
Ehemals aus Glas, das häufig zerschlagen wurde, sind die Unterstände am „Zoo“ heute aus verzinktem Blech. Zufrieden stellen konnte der Anblick den Ortsbeirat gerade hinsichtlich der nahenden Buga allerdings nicht. Schließlich soll einer der zentralen Park-and-Ride-Plätze im Mueßer Holz liegen, die Buga-Besucher fahren an der Haltstelle Zoo dann zumindest vorbei. „Vielleicht sollte die Stadtverwaltung mehr auf die Einhaltung der Verträge mit der Firma Ströer drängen“, so Sternberg.
Von der Schwentnerstraße bis zum Dreescher Markt führte die Begehung. Am zentralen Platz ist man zwar mit dem Zustand und der Sauberkeit der Haltestellen zufrieden. Ein Dorn im Auge sind dort allerdings immer noch die drei riesigen Kunstkissen. Mittlerweile gehören sie zwar fest zum Bild – richtig ins Herz geschlossen hat sie wohl kaum ein Anwohner. Seit dem Frühjahr 2006 verzieren sie den Platz, mittlerweile haben die knapp drei Meter hohen Kunstwerke Dreck angesetzt. Zeit für eine große Wäsche, finden die Ortsbeiratsmitlieder. Auch das wilde Parken rund um die Objekte wurde angemahnt.
Am morgigen Sonntag (26. Juli 2008) gibt es von 10 bis 18 Uhr auf dem Parkplatzgelände des Köpmarkt-Centers wieder einen Flohmarkt. Hier wird gehandelt und gefeilscht. Um Waren, die bei anderen wieder sinnvolle Verwendung finden. Man spürt pulsierendes Leben und man sieht Leute, die liebevoll ihren Stand dekoriert haben, Jugendliche, die sich von ihren Spielsachen vergangener Jahre trennen, Besucher, die eifrig an den Ständen stöbern – auf der Suche nach Raritäten oder Schnäppchen. Das Warensortiment ist vielfältig gemischt.
Schwerin - zvsDurch Rückbau, Wohnumfeldverbesserung und Wohnungsmodernisierung haben sich viele Quartiere in den Plattenbaugebieten zu attraktiven Wohnadressen entwickelt. Durch den Landtag sind viele Millionen Euro bereitgestellt worden, die zusammen mit den Mitteln des Bundes und den kommunalen Eigenanteilen in den Stadtumbau geflossen sind. Was sich in Schwerin bisher getan hat und ob das Geld gut angelegt ist, erfuhren Landtagsabgeordnete jetzt aus erster Hand. Die Landeshauptstadt hatte die Parlamentarier eingeladen.
Der amtierende Oberbürgermeister, Dr. Wolfram Friedersdorff, und die Geschäftsführer der Wohnungsunternehmen – Winfried Wollmann und Margitta Schumann von der SWG sowie Guido Müller und Dr. Josef Wolf von der WGS – baten zum Rundgang durch Neu Zippendorf. Die Landtagsabgeordneten, unter ihnen die Schweriner Abgeordneten Angelika Gramkow, Dr. Gottfried Timm, Dr. Armin Jäger, Helmut Holter und Jörg Heydorn, zeigten sich beeindruckt vom Modellquartier Tallinner, Vidiner Straße, den Umbauten in der Wuppertaler Straße und den neu geschaffenen sozialen Einrichtungen wie den Nachbarschaftstreffs der Wohnungsgesellschaften.
Einen interessanten Meinungsaustausch gab es zu den Erläuterungen des Bauamtsleiters Hans-Hermann Bode zum Inhalt und zur Umsetzung des Integrierten Stadtentwicklungskonzepts der Landeshauptstadt.
Im Zeitraum von 1993 bis 2007 wurden in den Stadtteilen Großer Dreesch, Neu Zippendorf und Mueßer Holz insgesamt rund 30 Millionen Euro Städtebauförderungsmittel von Bund, Land und Stadt für Projekte der Wohnumfeldverbesserung und im Programm Soziale Stadt eingesetzt. Wichtige Projekte waren in jüngster Zeit u.a. das Bürgerzentrum Keplerstraße, die Förderung der neu angelegten Wohnhöfe in der Tallinner, Vidiner Straße und die Erneuerung des Geh- und Radwegs an der Hamburger Allee. Bis Ende des Jahres werden in Schwerin zudem rund 3200 Wohnungen anlässlich des Rückbauprogramms abgerissen sein.
Neu Zippendorf - juha Partystimmung herrschte gestern Nachmittag beim Deutschen Kinderschutzbund. Im Ferienkalender war zu lesen: 14 Uhr Kinderdisco. Mehr als zwei Dutzend kleine Bewohner aus Neu Zippendorf, aber auch aus anderen Teilen der Stadt waren der Einladung gefolgt und tanzten fröhlich in die Ferien. Spaß gab es beim Stuhltanz und bei anderen Wettspielen, bei denen kleine Preise zu gewinnen waren. Bis zum Abend nutzten die teilweise bunt geschminkten Kinder die kostenlosen Angebote, zu denen auch Säfte zur Erfrischung und etwas zum Knabbern gehörten. Wie die Projektleiterin Bärbel Schirrmacher berichtete, geht der Ferienspaß heute mit einem Spielenachmittag weiter. Für Mittwoch ist ein Zoobesuch geplant, am Donnerstag gibt es einen Ausflug zum Reiterhof nach Sukow, und am Freitag heißt es Picknick am See.
Aber auch andere Einrichtungen und Vereine warten heute mit Ferienangeboten auf. Von 10 Uhr an kann man in der Schule am Fernsehturm Sport treiben.
Nashorn, Pinguin und Elefant sind seit kurzem auch am Berliner Platz heimisch – in der Unterführung Bosselmannstraße. Das farbenfrohe Wandbild gestaltete Tino Bittner mit Jugendlichen. Triste Wände begannen innerhalb weniger Tage zu leben.
Nach der Wärmestation in der Hamburger Allee 7 – mit den sieben Raben – und dem Montessori-Kinderhaus hinterließ der Schweriner erneut seine Spuren in Neu Zippendorf. Die Wände unter der Brücke waren schon mehrfach beschmiert worden. Mit einem LOS-Projekt (Lokales Kapital für soziale Zwecke) sollte Abhilfe geschaffen werden. Die Zukunftswerkstatt als Träger gewann den Profi. Und dieser fand acht Jugendliche, die Spaß an der Arbeit mit der Sprühdose haben, und begann, mit ihnen gemeinsam ein Gestaltungskonzept zu entwickeln. Nicht vorschreiben, sondern einbeziehen, lautete sein Motto. Und plötzlich kamen Tiere ins Spiel, weil Martin, David, Ingo und die anderen Teilnehmer Tiere lieben und die sich leichter zeichnen lassen als Menschen. Und einen Bezug zur Umgebung sollte das Wandbild auf jeden Fall haben. So führen die Figuren zu allen wichtigen Punkten: zum Zoo, zum Zippendorfer Strand und zum Berliner Platz mit seinen Märkten und der Stadtteilbibliothek. Es lag nahe, die dritte Wand – unterhalb der „Zille-Stube“ –mit Zille-Figuren zu gestalten. Die Jugendlichen fertigten Schablonen an und brachten sie auf die graue Wand.
Eine neue Ampelkreuzung ist seit gestern die Attraktion im Verkehrsgarten am Haus der Begegnung. „Das Straßenbauamt hat uns die Anlage zur Verfügung gestellt. Sie stammt teilweise aus der Ludwigsluster Chaussee,“ sagt Silvia Piechowski, Mitbegründerin des Verkehrsgartens.
Bernd Diers, Verkehrslehrer der Polizei in Schwerin, erklärt: „Die Ampeln wurden auf 1,50 Meter gekürzt, damit sie für die Kinder, die hier die Vorfahrtsregeln lernen, gut zu sehen sind.“ Außerdem wurde die Anlage mit so genannten Bedarfs-Anforderungen versehen.
Die Kinder, die gestern bei der Eröffnung als Fußgänger und Radfahrer unterwegs waren, freute es. „Wie im richtigen Straßenverkehr“, sagte die neunjährige Janine.