Für Menschenwürde
Friedensdekade vom 11. bis 21. November in Schwerin
Unter dem Motto „Mutig für Menschenwürde“ findet vom 11. bis 21. November die diesjährige „Ökumenische Friedensdekade“ statt.
„Menschen unserer Stadt wollen über Menschenwürde und Menschenrechte im Zusammenhang mit ihren Glauben und ihren Überzeugungen ins Gespräch kommen“, heißt es dazu in der Ankündigung. Die evangelischen und katholischen Gemeinden unserer
Stadt laden in diesem Zusammenhang zu Gottesdiensten ein (11. November um 10 Uhr in der Petruskirche, Ziolkowskistraße 17, ebenfalls um 10 Uhr in der Paulskirche sowie am 21. November um 19 Uhr wiederum in der Petruskirche), außerdem finden werktags um 12.10 Uhr im Dom und um 18 Uhr im Stadtteiltreff „Eiskristall“ Friedensgebete statt. Geprächsabende werden jeweils um 19 Uhr im „Eiskristall“ am Berliner Platz angeboten – am 12. November geht es um Christen, am 14. November um Muslime, am 16. November um Humanisten und am 20. November um Juden.
Eine Jugendveranstaltung gibt es schließlich am 18. November um 18 Uhr im „Paulskeller“, das Thema hier lautet: „Jugend, Internet, Menschenwürde“. Zu allen Veranstaltungen freut man sich auf möglichst viele Besucher – egal, woran diese glauben. red TB
Der Schwimmhallenneubau wird teurer Zusätzliche Kosten von fast einer halben Million Euro sollen sich aber durch Energieeinsparung amortisieren
Der Schwimmhallenneubau wird nun teurer als erwartet.
Der Neubau der Halle auf dem Dreesch und der Abriss der Halle in Lankow kosten zusammen fast eine halbe Million
Euro mehr als ursprünglich geplant. Alles kein Problem, meint Schwerins Finanzdezernent Dieter Niesen, denn die höheren Kosten hingen in erster Linie mit zusätzlichen Energiesparmaßnahmen zusammen (der Rest sei auf eine Änderung des Umsatzsteuerrechts zurückzuführen). Exakt beziffert die Stadt die Zusatzkosten mit 446.870 Euro.
„Durch Solarthermie, eine Photovoltaikanlage sowie eine Konzeption aus Fernwärme und Wärmepumpe sind rund
70.000 Euro pro Jahr an Energiekosten gegenüber einem konventionellen Bau einzusparen“, sagt Niesen. Das heißt,
dass sich die Extra-Investion nach etwa sieben Jahren schon rechnen soll.
Ohnehin, teilt die Stadtverwaltung dazu mit, seien laut den Beschlüssen der Stadtvertretung vom Oktober 2010 und
vom März 2011 höhere Investitionskosten zulässig, wenn die energetische Optimierung zu niedrigeren Betriebskosten
führe, soweit sie sich in einem Zeitraum von maximal 20 Jahren amortisieren. Nach dem von Niesen errechneten Szenario würde diese Vorgabe also locker erfüllt werden.
Trotzdem gab es zuvor von mehreren Stadtpolitikern Kritik an den höheren Kosten. So sagte FDP-Stadtvertreter Michael
Schmitz: „Die Stadtvertretung hat mit dem Umsetzungsbeschluss eine Höchstsumme festgesetzt. Eine Überschreitung kann nur nach
vorheriger Beteiligung der Stadtvertretung erfolgen. Mit dem Umsetzungsbeschluss ist der ältere Beschluss, auf den sich der Sozialdezernent (Niesen– d. Red.) bezieht, überholt. Wir fordern daher zur nächsten Stadtvertretung einen Antrag der Verwaltung. Einer vernünftigen wirtschaftlichen Maßnahme können wir natürlich bei einer nachvollziehbaren Begründung zustimmen. Unterm Strich darf es aber nicht mehr kosten.“
Dem schloss sich der fraktionslose Stadtvertreter Manfred Strauß an: „Erneut werden wir mit einer Eigenmächtigkeit der Verwaltung konfrontiert. Das geht so nicht. Gerade bei der finanziellen Notlage der Stadt muss die Stadtvertretung über die Einhaltung des Haushaltes wachen.“
Die Fraktion Die Linke hingegen unterstützt Niesens Position.
Der Fraktionsvorsitzende Gerd Böttger sagt: „Der Mehrbetrag (…) für energetische Maßnahmen ist aus unserer Sicht durch den Grundsatzbeschluss der Stadtvertretung gedeckt. Eine neue Befassung in der Stadtvertretung ist nicht notwendig, jetzt muss das Vorhaben zügig umgesetzt werden.“ Mit dem Schwimmhallenneubau auf dem Großen Dreesch gehe ein lange und demokratisch diskutiertes Vorhaben in seine Realisierungsphase und sichere den Schwimmsport und das Schul- und Freizeitschwimmen in Schwerin.
Neben städtischen Eigenmitteln von 3,3 Millionen Euro können für den Neubau und den Abriss knapp 5,6 Millionen Euro an Städtebaufördermitteln eingesetzt werden. Darüber hinaus hat das Ministerium für Inneres und Sport einen Festbetrag von 2,5 Millionen Euro für den Neubau zugesichert. Ende Dezember soll die Schwimmhalle auf dem Großen Dreesch geschlossen und abgerissen werden, um Baufreiheit für den Neubau zu schaffen. Geplant ist ein funktionales Bad. In der neuen Schwimmhalle stehen zukünftig zwei Becken mit sechs und vier 25-Meter-Bahnen für Schwimmfreunde, Vereine und Schulen zur Verfügung. Kleine Kinder können sich in einem 25 Quadratmeter großen Planschbereich tummeln. Es ist vorgesehen, dass das Sechs-Bahnen-Becken primär für das Vereins- und Schulschwimmen zu Verfügung steht. Im Eingangsbereich des neuen Bades soll auf einer Tafel die Energieeinsparung für jedermann leicht verständlich angezeigt werden. Die neue Schwimmhalle wird zudem behindertengerecht gebaut.
Gestalterisch haben die Planer die Farben der Ostsee aufgenommen: blaues Wasser, Gelb und frisches Grün. Ob Fliesen, Möbel oder Wärmebänke – alles wird farblich abgestimmt für mehr Badevergnügen sorgen. Die Farben sollen sich durch die gesamte Schwimmhalle ziehen, für ein angenehmes Ambiente sorgen und gleichzeitig Orientierung geben.
Über die Zukunft der beiden Hallen wurde in der Stadt lange diskutiert. Bereits im Jahr 2003 liebäugelten die Stadtvertreter mit einem Neubau in Krebsförden. Auch Sanierung und Erhalt beider Hallen wurde ernsthaft erwogen. red
„Schön gelegen! Schön gebaut?“
6. November: Baugespräch im Mueßer Holz
Mit dem Stadtumbau von Großwohnsiedlungen, der städtebaulichen Situation und der weiteren Entwicklung der drei Schweriner Stadtteile Großer Dreesch, Neu Zippendorf und Mueßer Holz wird sich das 3. Schweriner Baugespräch beschäftigen.
Unter dem Motto „Schön gelegen! Schön bebaut? Entwicklungsmöglichkeiten für den Großen Dreesch & Co.“ sind alle Interessierten herzlich eingeladen mitzudiskutieren.
Organisiert wird die Diskussionsrunde von der Landeshauptstadt Schwerin, von der Entwicklungsgesellschaft EGS und der LGE Landesgrunderwerb Mecklenburg-Vorpommern sowie von der Schweriner Kammergruppe der Architektenkammer M-V.
Ein Podium aus fachkundigen Gästen wird die Chancen und Herausforderungen erörtern: Über die Potenziale und Restriktionen des Stadtumbaus aus wohnungswirtschaftlicher Sicht wird Wilfried Wollmann von der SWG referieren. Unter dem Titel „Wünsche, Wirklich- und Wahrscheinlichkeiten“ redet Baudezernent Dr. Wolfram Friedersdorff über die Perspektiven der Großwohnsiedlungen, und Peter Wagner von der Wagner Planungsgesellschaft Rostock wird seine Erfahrungen über den Stadtumbau des Wohngebiets Stralsund-Grünhufe weitergeben.
Außerdem werden der Schweriner Architekt Joachim Brenncke und die Leiterin der Kita gGmbH Anke Preuß einige Worte zum baulichen und pädagogischen Konzept der Kindertagesstätte „FutureKids“ sagen.
Das Baugespräch findet am kommenden Dienstag, 6. November, um 18 Uhr in der Kindertagesstätte „FutureKids“ in Schwerin-Mueßer Holz, Eulerstraße 1, statt. Der Eintritt für die Teilnahme am Baugespräch ist frei. red TB
Viele Schwerinerinnen und Schweriner folgten der Einladung von Stadt, EGS und LGE sowie der Schweriner Kammergruppe der Architektenkammer M-V über die Entwicklungsmöglichkeiten für den Großen Dreesch, Neu Zippendorf und Mueßer Holz mitzudiskutieren. Auf dem 3. Schweriner Baugespräch am 6. November 2012 kamen nicht nur die Podiumsgäste zu Wort, sondern auch interessierte Bürgerinnen und Bürger. Fragen und Anregungen konnten beantwortet und erörtert werden. „Die großen Neubaugebiete sind für Ostdeutschland ein wichtiger Standort, wo viele Menschen ihr Zuhause haben und die drei Stadtteile in Schwerin bieten ein großes Potenzial, über das es sich lohnt zu diskutieren“, sagte Robert Erdmann, Geschäftsführer der EGS Entwicklungsgesellschaft mbH und LGE Landesgrunderwerb Mecklenburg-Vorpommern GmbH. „Der Stadtumbau umfasst verschiedene Möglichkeiten, Großwohnsiedlungen attraktiv und zukunftsfähig zu gestalten.“
Fachkundige Gäste haben über die Entwicklungsmöglichkeiten der drei Stadtteile referiert. „Da lag es zunächst nahe, dass wir über den Ort der Veranstaltung, die Kita ‚Future Kids’ sprechen“, so Architektin Daniela Rathmann von der Kammergruppe Schwerin der Architektenkammer M-V. Der Neubau wurde vom Schweriner Architektenbüro „Brenncke Architekten GbR“ realisiert. Gemeinsam mit Anke Preuß, der Leiterin der Kita gGmbH, eröffnete Joachim Brenncke das Baugespräch mit dem Thema „Bauliches und pädagogisches Konzept der Kita Future Kids“.
Der Baudezernent der Landeshauptstadt, Dr. Wolfram Friedersdorff, sprach über die Perspektiven der Großwohnsiedlungen. „In Schwerin ist der Bedarf an Mietwohnungen für Menschen mit geringem Einkommen sehr hoch“, erläuterte der Baudezernent. „Wir müssen unser gemeinsames Augenmerk sowohl auf die bauliche Substanz als auch auf die soziale Verträglichkeit legen“. Außerdem sprach Wilfried Wollmann von der SWG eG. über die Potenziale und Restriktionen des Stadtumbaus aus wohnungswirtschaftlicher Sicht. Peter Wagner von der Wagner Planungsgesellschaft Rostock hat über seine Erfahrungen über den Stadtumbau des Wohngebietes Stralsund-Grünhufe berichtet.
„Das Baugespräch ist ein gutes Forum, aktuelle Themen zur städtebaulichen Entwicklung gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern zu erörtern“, sagte Erdmann. „Unser Ziel, die Öffentlichkeit zu informieren und in Diskussionsprozesse einzubeziehen, ist gelungen und wir werden dies auch beim 4. Schweriner Baugespräch nicht aus den Augen verlieren“, ergänzte Stefan Rimpel von der Kammergruppe Schwerin der Architektenkammer M-V abschließend.