Dreesch-Schwerin

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April

Berliner Platz fehlen Geschäfte
Ein neues Konzept sieht für das Stadtteilzentrum einen Bedarf an weiteren Läden – die Kepler-Passage braucht Parkplätze

Der Berliner Platz muss als Stadtteilzentrum dringend aufgewertet werden. Deshalb sollten sich „jegliche Einzelhandelsentwicklungen im Stadtteil Neu Zippendorf“ auf diesen Standort konzentrieren. So steht es im aktuellen Einzelhandelskonzept für die Stadtteile Großer Dreesch, Neu Zippendorf und Mueßer Holz. Das hat die Stadtverwaltung in Auftrag gegeben, um herauszubekommen, wo noch Bedarf an Einzelhandelsflächen in den Plattenbaugebieten besteht und ob auf freien Flächen an der Crivitzer Chaussee, der Pilaer Straße und an der Cottbuser Straße weitere Einkaufsmöglichkeiten errichtet werden sollten.
Als „Sorgenkind“ nennt das Konzept den Berliner Platz. „Das Stadtteilzentrum befindet sich in einer schwierigen Situation. Eine Revitalisierung kann nur gelingen, wenn dort der Einzelhandelsbestand verbessert und die Kundenfrequenz erhöht wird. Neuansiedlungen an anderer Stelle, die zu weiteren Kundenabwanderungen führen würden, wären in diesem Zusammenhang kontraproduktiv.“ Damit entfallen Ansiedlungen in der Cottbuser und der Pilaer Straße. Stattdessen wird ein ganz anderer Vorschlag für beide Standorte gemacht: Sie sollten „nach Möglichkeit einer einzelhandelsfremden Nutzung zugeführt werden. Insbesondere attraktive Wohnnutzungen wären positiv zu bewerten, da dadurch auch das Nachfragepotenzial für das Stadtteilzentrum Berliner Platz gestärkt werden würde.“

Die besten Bedingungen für den Einzelhandel bietet im Südosten Schwerins der Große Dreesch. Er „weist im Vergleich die geringsten Bevölkerungsrückgänge und die höchste Kaufkraftkennziffer auf“. Entwickelt werden sollte jedoch vor allem das Stadtteilzentrum Dreescher Markt. „Städtebauliche und gestalterische Schwächen sowie Leerstände und Besatzlücken sind vor allem auf der Nordseite des Dreescher Marktes festzustellen. Hier sollten weiterhin gezielte Aufwertungsmaßnahmen des öffentlichen Raumes und attraktive Neuansiedlungen erfolgen. Der derzeitige Neubau einer Schwimmhalle dürfte hier in Zukunft zu steigenden Passantenfrequenzen und einer zunehmenden Attraktivität des nördlichen Dreescher Marktes beitragen.“

In Neu Zippendorf muss der Berliner Platz als Einzelhandelsstandort weiterentwickelt werden. In den Warengruppen Lebensmittel, Reformwaren, Gesundheit und Körperpflege muss das Angebot erweitert werden. Gegenwärtig gibt es dort nur zwei Discounter, aber keinen Lebensmittelvollsortimenter und auch keinen Drogeriemarkt. Für Neuansiedlungen kommen „vorhandene Brachflächen und Nutzungslücken in Frage. Aber auch der Abriss bestehender, sanierungsbedürftiger Gebäude und der Ersatz durch zeitgemäße, attraktive Neubauten wären positiv“, heißt es im Einzelhandelskonzept.

Im Mueßer Holz gibt es nach dem Konzept keine weiteren „konkreten Neuansiedlungspotenziale“. Im Klartext: Die vorhandenen Geschäfte sind ausreichend. Als Problem herausgestellt wird der ehemalige Getränkemarkt hinter der Kepler-Passage. Es „sollte alternativ erwogen werden, ob mit dem Ziel, die Attraktivität der Kepler-Passage zu steigern, die Getränkemarkt-Immobilie abgerissen und durch zusätzliche Parkplätze ersetzt wird“. Allerdings: Der leerstehende Getränkemarkt ist in Privatbesitz. Vor einem Abriss müsste irgendwer die Immobilie kaufen.

 
 

Erste Etappe ist geschafft
Für die neue Schwimmhalle auf dem Großen Dreesch wurde Richtfest gefeiert

Großer Bahnhof in der Bernhard-Schwentner-Straße. Minister Harry Glawe, Oberbürgermeisterin Angelika Gramkow, Landtagsabgeordnete, Stadtvertreter, eine Handvoll Bauarbeiter und viele Kommunalwahlkandidaten waren zum Richtfest für die neue Schwimmhalle gekommen. Sieben Monate nach Baubeginn wurde die Richtkrone aufgezogen. „Ich freue mich, dass aufgrund des milden Winters der Bau zügig vorangeht. Für die Baurealisierung wünsche ich weiterhin gutes Gelingen. Unser Ziel ist es, die Schwimmhalle im Frühjahr 2015 zu eröffnen“, erklärte die Oberbürgermeisterin. Konkret im März, so Sportdezernent Dieter Niesen. „Wir liegen im Zeit- und auch im Kostenplan.“
Bauleiter Wolfgang Kummerow von der Firma Bauconcept aus Lichtenstein hat da ganz andere Vorstellungen: „Ich will hier Ende des Jahres fertig sein.“ Immerhin läuft die Ausrüstung des Baus schon auf Hochtouren. Die beiden
Becken sind fast fertig. Die Lüftungstechnik wird bereits eingebaut. „Derzeit arbeiten hier sechs Gewerke parallel“, so Kummerow. Er zeigt auch auf den Raum hinter dem zukünftigen Umkleidebereich: „Hier ist alles für die Sauna vorbereitet.“ Die ist zwar aus Kostengründen nicht mitgeplant worden – Oberbürgermeisterin Angelika Gramkow sucht aber einen Weg, sie doch noch einzubauen.

Bisher wurden für den Neubau rund 20 000 Kubikmeter Erde bewegt, 3000 Kubikmeter Beton und 280 Tonnen Bewehrung eingebaut sowie 1200 Quadratmeter Mauerwerk hergestellt. „Die Dachkonstruktion ist mit ihren sechs 25 Meter langen Trägern, die das Hauptbecken in zwölf Metern Höhe überspannen, besonders imposant“, sagte Berge Dörner vom Zentralen Gebäudemanagement der Stadt.


Insgesamt investiert die Landeshauptstadt rund 11 Millionen Euro in das Bad. Knapp 5,6 Millionen Euro fließen an Städtebaufördermitteln. Weitere 2,5 Millionen Euro stellt das Ministerium für Inneres und Sport bereit. Immerhin 3,3 Millionen muss die Stadt selbst finanzieren.


Unterdessen sammelt Kommunalwahlkandidat Jan Szymik Unterschriften für ein Bürgerbegehren zum Erhalt der Schwimmhalle in Lankow. Dafür will er die Sanierung der Rogahner Straße streichen. „Dem Vorhaben gebe ich aber keine Chance“, sagte Oberbürgermeisterin Gramkow.

Bild: Die Richtkrone hängt, es geht zum Kesselgulasch. Viele Politiker und kaum Bauleute waren zum Richtfest in die Bernhard-Schwentner-Straße gekommen.

 

„Bauhaus“ räumt Markt ein

Quirliges Treiben und Baulärm bestimmen derzeit den 12 500 Quadratmeter großen Baumarkt auf dem Großen Dreesch. Obwohl die Mitarbeiter alle Hände voll zu tun haben, hat der ehemalige Max-Bahr-Baumarkt aber noch nicht geöffnet. „Die feierliche Einweihung erfolgt am 16. Mai“, kündigt Robert Köhler, der Pressechef des neuen Betreibers Bauhaus, an, der in Deutschland mit mehr als 130 Fachmärkten vertreten ist. „Schwerin hat eine ideale Größe für uns“, sagt Köhler. „Weil wir vom Sortiment her noch breiter und tiefer als der Vorgänger aufgestellt sind, brauchen wir diese Verkaufsfläche und die Mitarbeiter.“ Marcus Wegener, Geschäftsführer Nordost der Bauhaus-Kette, betont: „Wir haben allen ehemaligen Beschäftigten dieser Filiale angeboten, sich bei uns zu bewerben, und haben sie gern genommen. Sie haben unbefristete Verträge bekommen und die Betriebszugehörigkeit zum alten Marktbetreiber wird ihnen angerechnet.“ Es seien sogar noch zehn Vollzeitstellen zusätzlich ausgeschrieben worden. „Wir brauchen gute, qualifizierte Mitarbeiter“, sagt Köhler.
Derzeit wird der Baumarkt „regaliert“, also mit Regalen so ausgestattet, wie es das Logistik-System von Bauhaus vorsieht. Ab nächste Woche rollen dann mehr als 800 Trucks mit den Waren an. Diese werden von einem speziellen Logistik-Team sowie den 70 Markt-Mitarbeitern eingeräumt. Anfang Mai werden hausintern dann die Waren- und Preissysteme aufeinander abgestimmt, am 16. Mai wird Eröffnung gefeiert.


Bild: Kontrollieren das Einrichten des Marktes: Marcus Wegener, Bauhaus-Geschäftsführer Nordost , und Geschäftsleiter Michael Peters (r.).

WGS mit Besuchern auf dem Dreesch unterwegs
Schwedische Delegation zu Gast

Im Rahmen der Städtepartnerschaft zwischen dem schwedischen Växjö und Schwerin besuchte kürzlich Växjös Oberbürgermeister Nils Posse die Landeshauptstadt und besichtigte verschiedene kommunale Unternehmen. Gemeinsam mit Thomas Köchig, dem Geschäftsführer der Wohnungsgesellschaft Schwerin, besichtigte die Delegation unterschiedliche Wohnstandorte und informierte sich zum Stadtumbau.
Schwerin stand und steht, was den Wohnungsmarkt betrifft, vor großen Herausforderungen. Ein hoher Leerstand, wachsender Bedarf an altersgerechten Wohnungen und das zunehmende Bedürfnis nach individuellem Wohnraum erfordern innovative Lösungsansätze.

 

An verschiedenen Beispielen haben die Verantwortlichen unter Beweis gestellt, dass sie neue Wege gehen. Das interessierte auch den Oberbürgermeister Växjös, der zusammen mit Schwerins Baudezernenten Dr. Wolfram Friedersdorff und Thomas Köchig, dem Geschäftsführer der WGS, unter anderem das Wohnquartier in der Egon-Erwin-Kisch-Straße 5 bis 12 sowie das Hochhaus in der Dr.-Martin-Luther-King-Straße 1/2 besichtigte. Nils Posse erhofft sich neue Impulse, die er auch in Växjö anwenden kann. „Es gibt viele Gemeinsamkeiten zwischen unseren Städten”, so Posse. „Wir müssen unseren Wohnungsbestand aus den 60er Jahren energetisch sanieren und modernen Ansprüchen anpassen. Von daher sind wir natürlich sehr an den Erfahrungen unserer Partnerstadt interessiert.” Beeindruckt zeigte sich Växjös Stadtoberhaupt von den Einsparungen auf dem Gebiet der Heizenergie, die die WGS in den vergangenen Jahren umsetzen konnte. Växjö nimmt bereits in vielen Belangen eine Vorreiterrolle in Schweden ein. So ist es gelungen, seit 1993 den CO2 Ausstoß um rund 30 Prozent zu verringern. In Sachen Wohnungsbau geht man in der Universitätsstadt im Süden Skandinaviens neue Wege. Eines der ambitioniertesten Projekte ist wohl ein achtgeschossiger Wohnkomplex in Holzbauweise.

Bild: WGS-Geschäftsführer Thomas Köchig (4. v. l.) und Växjös Oberbürgermeister Nils Posse (2. v. r.) verschafften sich vom Hochhaus in der Dr.-Martin-Luther-King-Straße 1 aus einen Überblick über das Wohngebiet jk/maxpress

 

Wie sicher ist der Plattenbau-Stadtteil Mueßer Holz?

Dieser Frage gingen 50 junge Leute nach, die ein Freiwilliges Soziales Jahr beim Internationalen Bund absolvieren. Sie waren zu Seminaren nach Schwerin gekommen, um sich mit vielen Facetten des Themas „Leben mit Unterschieden“ zu beschäftigen. Entstanden ist dabei auch ein Artikel von Erik Wilcke, und Andy Hoffmann zum Sicherheitsempfinden im Mueßer Holz.

In einer nicht repräsentativen Umfrage zum Thema „Sicherheitsempfinden“ brachten die freiwillig Sozialdienstleistenden (FSJler) des Internationalen Bundes verschiedene Meinungen und Ansichten von Bewohnern des Mueßer Holzes in Erfahrung. Ausgehend vom „Zivico“-Projekt der Polizei, das sich mit dem Thema Zivilcourage beschäftigt, befragten FSJler Bewohner verschiedener Teile des Mueßer Holzes aufgrund vermehrter Stimmen aus der Bevölkerung über die erhöhte Kriminalitätsrate im Stadtteil. Dabei gab es auffällige Differenzen in den Meinungen: Während sich ein Teil der Befragten tatsächlich nicht sicher fühlt, ist ein vergleichbar großer Teil der Befragten nicht oder kaum besorgt um ihre Sicherheit. Eine junge Frau, etwa Mitte 20, antwortete: „Es kommt ja auch darauf an, ob man hier aufgewachsen oder zugezogen ist.“ Tatsächlich spiegelt sich dieser Unterschied auch unter den befragten Bürgern wider.

Ich bin vor sieben Jahren hierher gezogen, weil mein Mann das unbedingt wollte, ich aber nicht“, so eine Seniorin, im ungefähren Alter von 70 Jahren. Sorgen bereiten ihr vor allem die schwach bis gar nicht beleuchteten Spielplätze, auf denen die Kinder teilweise bis spät in die Nacht aktiv seien. Dies mache diese zu leichten Opfern, nicht nur für Sexualstraftäter oder Schläger, sondern auch bezüglich Drogen und Alkohol, so die Bürgerin. Wendet man jedoch den Blick von den gepflegten Spielplätzen und Parkanlagen hinüber zu den Wohnhäusern, so ist der Unterschied doch deutlich: Hier sieht man sehr sauber gehaltene Spielplätze, dort heruntergekommene Eingänge von schlecht in Stand gehaltenen Wohnblöcken. Diese Meinung teilt auch der Kontaktbeamte Thomas Böhm von der Polizei. Aus seiner Sicht „fallen niemandem die sauberen Parks auf“, aber das Image des schmutzigen, kriminellen Stadtteils Mueßer Holz sei weit verbreitet. Für dieses Image spielen seiner Meinung nach auch die Medien eine entscheidende Rolle. Während sich Ereignisse, die sich im Plattenbaugebiet zutrugen, von der Öffentlichkeit stellenweise überdramatisiert würden, werden vergleichbare Ereignisse in anderen Stadtteilen wie Lankow oder der Innenstadt nur selten aufgegriffen und behandelt, so Böhm.

Am Ende der Befragung baten die FSJler um Verbesserungsvorschläge der Bürger. Ein Bewohner schlug vor: „Man sollte den Menschen einfach mehr Geld geben.“ Andere meinten, es müsste mehr Beschäftigungsmöglichkeiten für die Jugendlichen und Arbeitslosen geben. Im Gegensatz dazu sagte eine Anwohnerin: „Man müsste den Jugendlichen einen Platz geben, an dem sie machen können, was sie wollen, wie beispielsweise Alkohol trinken und Drogen nehmen.“

Schlussendlich liegt es im Auge des Betrachters, ob sich der Aspekt der erhöhten Kriminalität bewahrheitet oder nicht. Die Befragung hat aber auch ergeben, dass sich noch immer ein Teil der Anwohner nicht sicher fühlt.

Die Ergebnisse ihrer Straßenumfragen haben die FSJler mit Thomas Böhm diskutiert. Das Ergebnis: Abhängig von der Präsenz der Polizei fühlen sich die Einwohner mal sicherer, mal unsicherer. Und: Sicherheit ist immer subjektiv.

Quelle: https://www.svz.de

 

 

 

Ich bin vor sieben Jahren hierher gezogen, weil mein Mann das unbedingt wollte, ich aber nicht“, so eine Seniorin, im ungefähren Alter von 70 Jahren. Sorgen bereiten ihr vor allem die schwach bis gar nicht beleuchteten Spielplätze, auf denen die Kinder teilweise bis spät in die Nacht aktiv seien. Dies mache diese zu leichten Opfern, nicht nur für Sexualstraftäter oder Schläger, sondern auch bezüglich Drogen und Alkohol, so die Bürgerin. Wendet man jedoch den Blick von den gepflegten Spielplätzen und Parkanlagen hinüber zu den Wohnhäusern, so ist der Unterschied doch deutlich: Hier sieht man sehr sauber gehaltene Spielplätze, dort heruntergekommene Eingänge von schlecht in Stand gehaltenen Wohnblöcken. Diese Meinung teilt auch der Kontaktbeamte Thomas Böhm von der Polizei. Aus seiner Sicht „fallen niemandem die sauberen Parks auf“, aber das Image des schmutzigen, kriminellen Stadtteils Mueßer Holz sei weit verbreitet. Für dieses Image spielen seiner Meinung nach auch die Medien eine entscheidende Rolle. Während sich Ereignisse, die sich im Plattenbaugebiet zutrugen, von der Öffentlichkeit stellenweise überdramatisiert würden, werden vergleichbare Ereignisse in anderen Stadtteilen wie Lankow oder der Innenstadt nur selten aufgegriffen und behandelt, so Böhm. – Quelle: https://www.svz.de/6389866 ©2020

In einer nicht repräsentativen Umfrage zum Thema „Sicherheitsempfinden“ brachten die freiwillig Sozialdienstleistenden (FSJler) des Internationalen Bundes verschiedene Meinungen und Ansichten von Bewohnern des Mueßer Holzes in Erfahrung. Ausgehend vom „Zivico“-Projekt der Polizei, das sich mit dem Thema Zivilcourage beschäftigt, befragten FSJler Bewohner verschiedener Teile des Mueßer Holzes aufgrund vermehrter Stimmen aus der Bevölkerung über die erhöhte Kriminalitätsrate im Stadtteil. Dabei gab es auffällige Differenzen in den Meinungen: Während sich ein Teil der Befragten tatsächlich nicht sicher fühlt, ist ein vergleichbar großer Teil der Befragten nicht oder kaum besorgt um ihre Sicherheit. Eine junge Frau, etwa Mitte 20, antwortete: „Es kommt ja auch darauf an, ob man hier aufgewachsen oder zugezogen ist.“ Tatsächlich spiegelt sich dieser Unterschied auch unter den befragten Bürgern wider.

 

„Ich bin vor sieben Jahren hierher gezogen, weil mein Mann das unbedingt wollte, ich aber nicht“, so eine Seniorin, im ungefähren Alter von 70 Jahren. Sorgen bereiten ihr vor allem die schwach bis gar nicht beleuchteten Spielplätze, auf denen die Kinder teilweise bis spät in die Nacht aktiv seien. Dies mache diese zu leichten Opfern, nicht nur für Sexualstraftäter oder Schläger, sondern auch bezüglich Drogen und Alkohol, so die Bürgerin. Wendet man jedoch den Blick von den gepflegten Spielplätzen und Parkanlagen hinüber zu den Wohnhäusern, so ist der Unterschied doch deutlich: Hier sieht man sehr sauber gehaltene Spielplätze, dort heruntergekommene Eingänge von schlecht in Stand gehaltenen Wohnblöcken. Diese Meinung teilt auch der Kontaktbeamte Thomas Böhm von der Polizei. Aus seiner Sicht „fallen niemandem die sauberen Parks auf“, aber das Image des schmutzigen, kriminellen Stadtteils Mueßer Holz sei weit verbreitet. Für dieses Image spielen seiner Meinung nach auch die Medien eine entscheidende Rolle. Während sich Ereignisse, die sich im Plattenbaugebiet zutrugen, von der Öffentlichkeit stellenweise überdramatisiert würden, werden vergleichbare Ereignisse in anderen Stadtteilen wie Lankow oder der Innenstadt nur selten aufgegriffen und behandelt, so Böhm.

Am Ende der Befragung baten die FSJler um Verbesserungsvorschläge der Bürger. Ein Bewohner schlug vor: „Man sollte den Menschen einfach mehr Geld geben.“ Andere meinten, es müsste mehr Beschäftigungsmöglichkeiten für die Jugendlichen und Arbeitslosen geben. Im Gegensatz dazu sagte eine Anwohnerin: „Man müsste den Jugendlichen einen Platz geben, an dem sie machen können, was sie wollen, wie beispielsweise Alkohol trinken und Drogen nehmen.“

Schlussendlich liegt es im Auge des Betrachters, ob sich der Aspekt der erhöhten Kriminalität bewahrheitet oder nicht. Die Befragung hat aber auch ergeben, dass sich noch immer ein Teil der Anwohner nicht sicher fühlt.

Die Ergebnisse ihrer Straßenumfragen haben die FSJler mit Thomas Böhm diskutiert. Das Ergebnis: Abhängig von der Präsenz der Polizei fühlen sich die Einwohner mal sicherer, mal unsicherer. Und: Sicherheit ist immer subjektiv.

– Quelle: https://www.svz.de/6389866 ©2020
Teilnehmer am Freiwilligen Sozialen Jahr des Internationalen Bundes haben Anwohner befragt, wie sie ihren Stadtteil einschätzen – Quelle: https://www.svz.de/6389866 ©2020

In einer nicht repräsentativen Umfrage zum Thema „Sicherheitsempfinden“ brachten die freiwillig Sozialdienstleistenden (FSJler) des Internationalen Bundes verschiedene Meinungen und Ansichten von Bewohnern des Mueßer Holzes in Erfahrung. Ausgehend vom „Zivico“-Projekt der Polizei, das sich mit dem Thema Zivilcourage beschäftigt, befragten FSJler Bewohner verschiedener Teile des Mueßer Holzes aufgrund vermehrter Stimmen aus der Bevölkerung über die erhöhte Kriminalitätsrate im Stadtteil. Dabei gab es auffällige Differenzen in den Meinungen: Während sich ein Teil der Befragten tatsächlich nicht sicher fühlt, ist ein vergleichbar großer Teil der Befragten nicht oder kaum besorgt um ihre Sicherheit. Eine junge Frau, etwa Mitte 20, antwortete: „Es kommt ja auch darauf an, ob man hier aufgewachsen oder zugezogen ist.“ Tatsächlich spiegelt sich dieser Unterschied auch unter den befragten Bürgern wider.

 

„Ich bin vor sieben Jahren hierher gezogen, weil mein Mann das unbedingt wollte, ich aber nicht“, so eine Seniorin, im ungefähren Alter von 70 Jahren. Sorgen bereiten ihr vor allem die schwach bis gar nicht beleuchteten Spielplätze, auf denen die Kinder teilweise bis spät in die Nacht aktiv seien. Dies mache diese zu leichten Opfern, nicht nur für Sexualstraftäter oder Schläger, sondern auch bezüglich Drogen und Alkohol, so die Bürgerin. Wendet man jedoch den Blick von den gepflegten Spielplätzen und Parkanlagen hinüber zu den Wohnhäusern, so ist der Unterschied doch deutlich: Hier sieht man sehr sauber gehaltene Spielplätze, dort heruntergekommene Eingänge von schlecht in Stand gehaltenen Wohnblöcken. Diese Meinung teilt auch der Kontaktbeamte Thomas Böhm von der Polizei. Aus seiner Sicht „fallen niemandem die sauberen Parks auf“, aber das Image des schmutzigen, kriminellen Stadtteils Mueßer Holz sei weit verbreitet. Für dieses Image spielen seiner Meinung nach auch die Medien eine entscheidende Rolle. Während sich Ereignisse, die sich im Plattenbaugebiet zutrugen, von der Öffentlichkeit stellenweise überdramatisiert würden, werden vergleichbare Ereignisse in anderen Stadtteilen wie Lankow oder der Innenstadt nur selten aufgegriffen und behandelt, so Böhm.

Am Ende der Befragung baten die FSJler um Verbesserungsvorschläge der Bürger. Ein Bewohner schlug vor: „Man sollte den Menschen einfach mehr Geld geben.“ Andere meinten, es müsste mehr Beschäftigungsmöglichkeiten für die Jugendlichen und Arbeitslosen geben. Im Gegensatz dazu sagte eine Anwohnerin: „Man müsste den Jugendlichen einen Platz geben, an dem sie machen können, was sie wollen, wie beispielsweise Alkohol trinken und Drogen nehmen.“

Schlussendlich liegt es im Auge des Betrachters, ob sich der Aspekt der erhöhten Kriminalität bewahrheitet oder nicht. Die Befragung hat aber auch ergeben, dass sich noch immer ein Teil der Anwohner nicht sicher fühlt.

Die Ergebnisse ihrer Straßenumfragen haben die FSJler mit Thomas Böhm diskutiert. Das Ergebnis: Abhängig von der Präsenz der Polizei fühlen sich die Einwohner mal sicherer, mal unsicherer. Und: Sicherheit ist immer subjektiv.

– Quelle: https://www.svz.de/6389866 ©2019
Teilnehmer am Freiwilligen Sozialen Jahr des Internationalen Bundes haben Anwohner befragt, wie sie ihren Stadtteil einschätzen – Quelle: https://www.svz.de/6389866 ©2019
Teilnehmer am Freiwilligen Sozialen Jahr des Internationalen Bundes haben Anwohner befragt, wie sie ihren Stadtteil einschätzen – Quelle: https://www.svz.de/6389866 ©2019
Teilnehmer am Freiwilligen Sozialen Jahr des Internationalen Bundes haben Anwohner befragt, wie sie ihren Stadtteil einschätzen – Quelle: https://www.svz.de/6389866 ©2019
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