Geschichte Großer Dreesch : Wolfsgruben am Monumentenberg
Ein Teil des Großen Dreesches in Schwerin diente vor 100 Jahren als Kriegsübungsplatz
Wie viele andere größere Städte in Deutschland hat auch Schwerin seine Neubaugebiete aufzuweisen. Das größte, der weit vor der Stadt liegende Große Dreesch, entstand in den letzten zwei Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts. Das Flurstück wurde schon von vorangegangenen Generationen in vielfältigster Weise genutzt. Bereits in den frühen Jahren des 19. Jahrhunderts blieb ein Teil des Geländes, später auch der große Exerzierplatz genannt, militärischen Zwecken vorbehalten. 1813 bereiteten sich hier Soldaten der russisch- deutschen Legion auf ihren Einsatz gegen Napoleon vor.
In den 1848erRevolutionswirren übte sich an selber Stelle die Schweriner Bürgerwehr, ein Spektakel, welches auch zahlreiches Publikum vor die Tore der Stadt ziehen ließ. Schon bald nach Ausbruch des ersten Weltkrieges verwandelte sich der militärisch genutzte Teil des Großen Dreeschs in eine moderne Feldbefestigung. Am Südostabhang des Monumentenberges, oberhalb des Grünen Tales, entstand der komplette Nachbau eines Frontabschnitts, ausreichend für die Kriegsübungen eines Zuges von 60 bis 70 Mann. Es entstand ein ausgeklügeltes Grabensystem mit Hauptkampfgraben, sich von ihm wegwindenden Nebenarmen und Verbindungsgräben, Stellungen für Horchposten und ein Maschinengewehr. Auch an möblierte Unterstände und Latrinen für die Mannschaften war gedacht worden. Beschützt vor dem vermeintlichen Gegner wurde das Ganze durch zahlreiche Hindernisse, reichlich Stacheldraht und auf der Erde ausgelegte Schlingen, auch durch sogenannte Wolfsgruben, etwa 80 Zentimeter tiefe Löcher mit spitzen Holzpflöcken zum Aufschlitzen der Feinde und letztendlich durch Spanische Reiter, eine Konstruktion zusammengesetzter Holzstangen, durch welche kein Gegner hindurchkriechen konnte. Anfangs bemühte man sich um möglichste Geheimhaltung. Später entschloss man sich, die Grabenanlagen auch weiten Teilen der Bevölkerung zugänglich zu machen. Interessenten fanden sich vornehmlich unter ehemaligen Soldaten und Teilnehmern an früheren Kriegen. Um die Anlagen in Augenschein zu nehmen, versammelte sich am Sonntag, dem 8. August 1915, eine Gruppe Altgedienter um 9 Uhr auf dem Alten Garten und marschierte geschlossen zum Großen Dreesch hinaus. Generalleutnant von Hoppenstedt, Exzellenz und Kontingentskommandeur, ließ es sich nicht nehmen, die Anwesenden persönlich zu begrüßen. Nach einer auf die Besonderheiten der Anlage hinweisenden Ansprache begab sich die Gruppe in die Schützengräben. Es folgte eine ausgiebige Besichtigung unter Führung eines Offiziers und mehrerer Unteroffiziere, welche bereitwillig und ausgiebig Auskünfte erteilten. Der Besuch der Anlagen war für die alten Krieger frei, jedoch waren auf dem gesamten Gelände Sammelbüchsen für freiwillige Gaben aufgestellt. Die Einnahmen wurden dem Roten Kreuz, dem Hilfswerk und anderen vaterländischen Einrichtungen zur Verfügung gestellt.
Mit zunehmender Kriegsdauer erlahmte das Interesse der Bevölkerung am Kriegsgeschehen immer mehr. Bereits im darauffolgenden Jahr wurden von jugendlichen Tätern Teile der Anlage verwüstet und ein Feuer in derselben entfacht.
Schwerin bekommt Kletterfelsen
Bauspielplatz im Mueßer Holz soll attraktiver werden: Trendsport bietet Jugendlichen die Möglichkeit, sich auch in Beziehung zu anderen auszuprobieren
Schwerins beliebtester Abenteuerspielplatz, der pädagogisch betreute Bauspielplatz im Mueßer Holz, soll noch anziehender werden. Als neue Attraktion ist ein zwölf Meter hoher Kletterfelsen geplant. Entwickelt wurde die Idee von zwei Sozialarbeitern, Matthias Glüer vom Bauspielplatzverein und Oliver Benz, Schulsozialarbeiter der RAA an der Brechtschule. Ins Boot geholt haben sie sich den Trägerverbund für die Jugendarbeit und den Mecklenburger Bergsteigerclub.
„Klettern ist ein Trendsport, der gesund, herausfordernd und leicht zu erlernen ist. Er bietet Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit, sich auch in Beziehung zu anderen auszuprobieren, echte Bewährungsproben zu bestehen und die eigene Selbstwirksamkeit zu erleben. Was uns als Sozialarbeitern viele Anknüpfungspunkte für die sozialpädagogische Arbeit bietet“, erläutert Glüer. „Außerdem würde so eine Attraktion den Stadtteil aufwerten und Leute aus der ganzen Stadt und der Region auf den Dreesch ziehen“, ergänzt Benz. Denn im ganzen Land gäbe es keinen anderen Outdoor-Kletterfelsen.
Die Kosten belaufen sich auf etwa 110 000 Euro. „Die Landeshauptstadt will dafür Geld aus dem Programm Soziale Stadt in Höhe von 95 000 Euro beantragen“, kündigte Oberbürgermeisterin Angelika Gramkow gestern im Hauptausschuss an. „Die Landeshauptstadt vergrößert ihr Vermögen und hat keine Folgekosten.“
Denn der Kletterfelsen bleibt Eigentum der Stadt, wird aber vom Team des Bauspielplatzes bewirtschaftet. Ein moderater Eintrittspreis soll die Folgekosten decken. Der Baustart ist im Frühling geplant.
Auf dem Schweriner Bauspielplatz können Kinder und Jugendliche schon jetzt nach Herzenslust hämmern, klettern, sich ausprobieren. Ein Kletterfelsen soll das Areal künftig noch attraktiver machen.
Andreas Adam gestaltet Trafostation in Neu Zippendorf
Gestaltung der Station in der Hamburger Allee 11 nimmt im zweiten Anlauf Form an.
Im Frühjahr 2015 hatte die Stadt einen Wettbewerb unter 4 Künstlern zu Gestaltung der Trafostation Hamburger Allee 11 ausgelobt. Einstimmig entschied sich die Jury für den Entwurf „Strömung mit Stromschnellen“ von Andreas Adam aus Woserow. Im Juli begann er mit der Umsetzung, musste dann jedoch erkennen, dass der Putz stellenweise schadhaft war. Bei den Sanierungsarbeiten im Auftrag der Stadtwerke, wurden die geleisteten Arbeiten leider beseitigt, so dass Herr Adam Anfang November von vorne beginnen musste. Witterungsbedingt, kann er die Arbeiten in diesem Jahr nicht zu Ende führen. Die Station wird deshalb bis zum nächsten Frühjahr im jetzigen Zustand bleiben. Dann wird Herr Adam die Winterschäde beseitigen und die Gestaltung abschließen.