November

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Lichterfest

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Lichterfest auf dem Berliner Platz

 

 

Stadtteilmanagement informiert  

Sara Köhler und Anne-Katrin Schulz
Sie holten Feine Sahne Fischfilet ins Schweriner Plattenbaugebiet: Wer sind die zwei Frauen?

Die Band Feine Sahne Fischfilet drehte dank Sara Köhler und Anne-Katrin Schulz in Schwerin ihr Video. In der Platte Mueßer Holz und Neu Zippendorf rufen die Leute ihre Namen aus den Fenstern. Wer sind die beiden?

 

Anne-Katrin Schulz ist im Mueßer Holz aufgewachsen. Wer es sich leisten konnte, zog nach dem Mauerfall aus diesem Plattenbaugebiet in eine frisch sanierte Altbauwohnung in der Innenstadt oder baute sich ein Haus. Übrig blieben viele, die plötzlich ohne Job und Perspektive dastanden. „Meine Klasse war voll Faschos, mit Bomberjacken und Springerstiefeln“, erinnert sich Anne-Katrin. „Und keiner hat was gesagt.“

Hört sich nach dem Roman „Nullerjahre“ an. Der Stralsunder Hendrik Bolz schreibt darin von seiner orientierungslosen Nachwendejugend in der Platte. Das Theater Schwerin brachte das Erfolgsbuch Anfang des Jahres als Theaterstück in der M*Halle auf die Bühne. Hendrik Bolz hat der Platte den Rücken gekehrt und lebt in Berlin.

Anne-Katrin Schulz ist noch da, wo sie zur Schule ging. Sie hat das Plattenbaugebiet ins Herz geschlossen. Hier, wo sie ihre erste eigene Bude im 5. Stock bekam. Sie strahlt. „Wo es so krass grün zwischen den Blöcken ist.“ Sie wurde Erzieherin. Betreute bei der Kindertafel die Kids. Und auf dem Bauspielplatz kümmerte sie sich an der frischen Luft um jene Holzhütten bauenden Kinder, bei denen zu Hause dicke Luft herrschte.

Vor zwei Jahren fing Anne-Katrin Schulz bei der Firma LGE MV an, die in der Stadterneuerung und Stadtentwicklung aktiv ist. Mit ihr trat zeitgleich Sara Köhler ihren Job an. Sara studierte Europäische Medienwissenschaft, Religion und Kultur. Beide sind nun die Quartiersmanagerinnen für die Stadtteile Neu Zippendorf und Mueßer Holz.

Weil die Frauen in der Platte den gleichen Job machen und wir uns nicht entscheiden konnten, welche von beiden wir vorstellen, gibt es heute mal zwei Alltagsheldinnen auf dieser Seite. Und von denen wollen wir wissen, was eine Quartiermanagerin so macht? Wie managed man die Platte?

Dafür spazieren wir mit ihnen durchs Mueßer Holz. Aus den Fenstern der Blöcke rufen Leute „Huhu Sara, hallo Anne-Katrin“. „Deshalb wohn ich nicht mehr hier“, sagt Anne-Katrin mit Augenzwingern. „Hier hat man keinen Feierabend.“

Die Frauen durchkämmen ihre Stadtteile und horchen, was die Bewohner bewegt. Klar gibt es viele Nörgler, die sie als Katalysator benutzen. Doch die beiden interessieren sich für die wirklichen Sorgen. Welche Wünsche gibt es? Manches versuchen sie umzusetzen. Auf dem verwaisten Berliner Platz zum Beispiel haben sie dieses Jahr zum ersten Mal eine coole Rollschuh-Party auf die Beine gestellt. Da kamen sogar Eltern mit ihren Kids aus der Innenstadt. Das tun die sonst nie. 

Eigener Weihnachtsmarkt für Stadtteil

Sara und Anne-Katrin mischen beim Lampionumzug in der Platte mit, zu dem fast 700 Leute kommen. Beim Festival Fernsehturm Open Air schauten im Sommer 450 Musikfreunde vorbei. Im Mueßer Holz organisieren sie einen eigenen Adventsbasar. Denn für viele Stadtteilbewohner sei allein die Straßenbahnfahrt in die City zu teuer, sagen sie, ganz abgesehen von den saftigen Weihnachtsmarkt-Preisen. Die Bratwurst kostet im Mueßer Holz zwei Euro weniger.

Nie vergessen werden die beiden Quartiermanagerinnen wohl den Auftritt der Punkrock-Band Feine Sahne Fischfilet in Neu Zippendorf. Vier Gratis-Konzerte gab die Band bei der Blockparty, zu der sie im Mai spontan in den sozialen Medien eingeladen hatte. 

Klar waren da auch die Mädchen und Jungen dabei, die in ihrem neuen Musikvideo „Kiddies im Block“ zu sehen sind. Sara Köhler und Anne-Katrin Schulz haben im Stadtteil junge Bewohner für das Video gesucht. Und die beiden fädelten ein, dass die Jungs von Feine Sahne Fischfilet auf dem Dach eines Blocks drehen konnten. 

„Der Filmproduzent rief bei uns an und wir haben dann alles organisiert“, erzählt Anne-Katrin. „Das Schlagzeug passte nicht durch die Dachlucke. Wir haben dann eine Menge Leute mobilisiert und schließlich konnte das Teil über eine Hebebühne raufgehievt werden.“

Niemand soll sich in der Platte in Schwerin schlecht fühlen

Solche Events seien gut, um das schlechte Image aufzubrechen, dass den Plattenbaugebieten in Schwerin anhängt. Vor allem darum geht es den Stadtteilmanagerinnen in ihrer Arbeit. Niemand soll sich so fühlen wie Anne-Katrin damals. „Wir waren als Jugendliche die Assis vom Dreesch. Das haben wir gespürt. Je weiter hinten man in der Platte wohnten, je weniger angesehen war man.“

Anne-Katrins und Saras Wunsch ist es, „dass Kinder, die hier leben, Vorbilder haben. Und das soll nicht der Drogendealer vom Kepplerplatz sein.“ Einige Vorbilder wachsen gerade heran. Dank der Aktion Kepplerplatz. „Es gab viele Beschwerden, weil es dort so dunkel ist und Wildpinkler gibt“, erzählt Sara. „Gemeinsam mit Stadtteilbewohnern haben wir für eine hellere Beleuchtung gesorgt, Mülleimer aufgestellt und eine kleine Holzhütte aufgestellt, wo wir uns treffen und beratschlagen.“

Einige Bewohner der Platte sind seitdem immer mit am Start. Sie fühlen sich nützlich, blühen auf. „Ich denke, wir haben hier schon so etwas wie eine Kümmerstruktur aufgebaut“, sagt Anne-Katrin. „Es gibt eine mobile Arbeitsküche, mit der bei Veranstaltungen mal eben für 100 Leute gekocht wird. Krass, aber die Freiwilligen bedanken sich sogar dafür, dass sie abwaschen dürfen. “

Vereine finden keine Räume in Neu Zippendorf und im Mueßer Holz

Sara Köhler und Anne-Katrin Schulz sind auch Ansprechpartnerinnen für die vielen Vereine, die es in Neu Zippendorf und im Mueßer Holz gibt. Leider, stellen sie fest, gibt es in den Stadtteilen kaum Räumlichkeiten, die in Treffs, Cafés und Begegnungsstätten umgewandelt werden könnten. Der Bedarf sei aber riesig.

Weil die Mieten in der Platte günstiger sind als anderswo, leben in diesen Stadtteilen viele Menschen mit körperlichen Einschränkungen und solche, die kaum über die Runden kommen, stellen die beiden Managerinnen fest.

„Letzte Woche haben hier bei der Tafel 523 Menschen angestanden“, sagt Anne-Katrin Schulz. „Vor Corona waren es 200. Wenn es brennt, packen wir auch mal mit an. Es gibt halt viele Menschen in diesen Stadtteilen, die in den Nullerjahren hängen geblieben sind. Wer in 3. Generation in Armut lebt, schafft es nicht auszubrechen. Auf diese Menschen kann man nicht mit dem Finger zeigen.“ 

Wie Schwarzfahren für Kinder im Mueßer Holz normal wird

Anne-Katrin Schulz erzählt von einer alleinstehenden Mutter, die nicht genug Geld hat, um ihren Kindern Monatskarten für die Straßenbahn zu kaufen. „Die fahren also schwarz zur Schule. Die Kinder lernen, dass das normal ist. Wie soll man so einen Kreislauf durchbrechen?“

Zu den „Abgehängten“ gesellten sich in den letzten Jahren die Migranten. Der Anteil der Menschen, die aus anderen Ländern stammen, beträgt im Mueßer Holz fast 35 Prozent. Hier leben 75 verschiedene Nationen. Wer so einen bunten Stadtteil managt, muss schon was auf dem Kasten haben.

Und darf sich auch mal furchtbar ärgern, wenn die Stadtvertretung Schwerin darüber nachdenkt, eine Million Euro Integrationsgeld vom Land in den Fußballverein Neumühle SV zu stecken. „Keine Frage, auch Fußballvereine leisten wichtige Jugendarbeit. Aber dieser Stadtteil hat den geringsten Anteil an Ausländern in der Landeshauptstadt. Dort leben gut situierte Menschen in Einfamilienhäusern.“

Wie schaffen es Sara Köhler und Anne-Katrin Schulz fröhlich zu bleiben? Wo sie so viel soziales Leid sehen? „Das ein oder andere nimmt einen schon mit“, sagt Sara. „Aber es ist gut, wenn man nicht abstumpft. Denn für uns ist das hier nicht nur ein Job.“

Nach acht Stunden Arbeit in der Platte, gehts ab nach Hause zu den Kindern. Bleibt noch Zeit für Hobbys, schnorchelt Anne-Katrin oder sie bringt sich selbst ein Instrument bei. Sara ist gern an der frischen Luft oder zupft Unkraut im Garten.

Das Herz an Platte verloren

Am nächsten Morgen werden sie wieder mit „Huhu Sara, hallo Anne-Katrin“ begrüßt. „Es gibt in der Platte viele tolle Menschen“, sagt Anne-Katrin. „Und die Leute zeigen hier nicht so schnell mit dem Finger auf den Nachbarn, nur weil der anders aussieht. Sie haben sich an das bunte Leben gewöhnt. Wenn wir hier Leute aus anderen Städten zu Besuch haben und die mit zu unseren Terminen nehmen, staunen die immer, wie schön lebendig diese Stadtteile sind.“ Anja Bölck

Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes (ISEK)

Die Fortschreibung des Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes (ISEK) ist aus vielen Gründen notwendig. Insbesondere deshalb, weil sich Bedürfnisse und Erwartungen an die Stadtentwicklung stetig verändern. Das aktualisierte Konzept gibt uns einen Rahmen für die Entwicklung Schwerins in den kommenden 7 Jahren, formuliert Zielestellungen und gibt Aufgaben auf. Natürlich geht Stadtentwicklung nicht ohne die Einwohnerinnen und Einwohner einer Stadt. Sie haben am Samstag, den 11. November noch einmal die Möglichkeiten an einer Informationsveranstaltung teilzunehmen und uns direktes Feedback zu geben.

 

Fach- und Aktionstag im Mueßer Holz

Zum 30-jährigen Jubiläum des Jugendtreffs Wüstenschiff der evangelischen Jugend hat heute ein Fach- und Aktionstag im Mueßer Holz stattgefunden. Zum Austausch geladen, war auch die Schweriner Sozialdezernentin Martina Trauth, die in ihrem Grußwort die ersten thematischen Impulse gab. Wie können Kinder und Jugendliche aus Stadtteilen mit einem besonderen Entwickelungsbedarf besser unterstützt werden, damit sie die gleichen Chancen für die Zukunft erhalten? Diese und mehr Fragen rund um die Ansätze der Sozialen Arbeit im Stadtteil Mueßer Holz wurden auf der Fachtagung diskutiert.

 

 

 

AWO-SN informiert

Herbstwoche

Unsere Tagesgäste aus der Tagespflege Am Dreescher Markt erlebten eine aufregende Herbstwoche voller Spaß und Abwechslung! Jeden Tag boten wir ein neues und spannendes Programm, das für viel Freude sorgte.

Wir starteten die Woche mit einem Spaziergang im wunderschönen, nebeligen Sonnenschein im Schlossgarten. Anschließend verwöhnten wir unsere Gäste mit einem herbstlichen Brunch und genossen gemeinsam die köstlichen Speisen.

Ein weiteres Highlight war der Besuch unserer Patenkinder, die ein kleines Herbstprogramm vorbereitet hatten. Gemeinsam bastelten wir Pilze und hatten eine großartige Zeit zusammen. An einem anderen Tag verwöhnten wir unsere Gäste mit selbst gekochtem Apfelmus und einer leckeren Kürbissuppe. Das Thema Einkochen stand dabei im Mittelpunkt und wir tauschten Tipps und Tricks aus.

Zum Abschluss der Woche unternahmen wir einen kleinen Herbstspaziergang entlang des Zoos. Unsere Tagesgäste konnten dabei einen Blick auf Kängurus, Affen und süße Ponys werfen - ein Erlebnis, das sie sehr genossen haben. Der Blick auf den Ostorfer See lud zum kurzen Durchatmen ein, bevor es wieder zurückging.

Diese ereignisreiche Herbstwoche hat unseren Tagesgästen viel Freude bereitet und ihnen unvergessliche Momente beschert. Wir freuen uns schon auf weitere spannende Aktivitäten und gemeinsame Erlebnisse in der Zukunft!

Plätzchenbacken
In der vorweihnachtlichen Zeit gibt es viele schöne Traditionen, die uns auf das Fest einstimmen. Eine besonders beliebte Aktivität ist das gemeinsame Plätzchenbacken. Auch in der Seniorenwohnanlage in der Lise-Meitner-Straße hat diese Tradition begeisterte Anhänger.  Es wurde fleißig gewogen, gerührt und ausgerollt und der Ofen stand einige Stunden nicht still. Nach getaner Arbeit genossen die Bewohner das Ergebnis ihrer Arbeit bei Kaffee und einem Glühweinchen. 
 
 
 
 
 

 "Die Platte lebt" e.V. informiert   

 

Patchwork Center informiert

Die Weihnachtswichtel scheint es wirklich zu geben.
Wenigstens bei uns in der Werkstatt.
Vielen wunderschönen Advents und Weihnachtssachen werden aktuell in der Werkstatt hergestellt.
Etwas gefunden was dir gefällt?
Dann komm vorbei und kauf es dir.
Am 2.12 bei unserem Weihnachtsmarkt Kepler Open Air stehen wir auch mit einem Stand.
Noch ein Grund mehr zu kommen.

   

   

   

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