Dreesch-Schwerin

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März

 

Rückbau Wuppertaler Straße 37

  

 

 

 

 

 

Spielend Deutsch lernen – mit Puppen und Autos

Donnerstagmorgen in der Katholischen Kirche St. Andreas im Mueßer Holz: Mütter und Väter bringen ihre Kinder in den Spielkreis der Flüchtlingshilfe Schwerin, der sich in den Nebenräumen eingerichtet hat. Im Stimmengewirr vermischen sich die Sprachen - arabisch, persisch, englisch. Doch als die Lütten Karin Ständer, Rosemarie Throl und Helene Franzen-Buhrmann, die an diesem Vormittag Dienst haben, erblicken, rufen sie ihnen in feinstem Deutsch ein „Guten Morgen“ entgegen.  Sie legen die Jacken und Mützen ab, ziehen ihre Hausschuhe an und steuern die unterschiedlichen Spielecken an. Die einen setzen sich an den Tisch, um mit Tusche Sonnen, Blumen und Tiere zu malen. Die anderen betten ihre Lieblingspuppe im Puppenwagen oder bauen hohe Türme aus bunten Bausteinen. Memory - und Dominospiele werden ausgepackt. Es gibt auch mal Gerangel um ein Spielzeug oder ein Verständigungsproblem, doch ansonsten läuft alles reibungslos.  Nachdem auch die letzten Kinder eingetrudelt sind, ist es Zeit für den Morgenkreis, in dem die Mädchen und Jungen beweisen, dass sie schon genau wissen, wozu Augen, Ohren, Hände, Füße und Arme da sind. Beim kleinen Frühstück mit Äpfeln und Reiskeksen zieht vorübergehend Ruhe ein. Doch wenig später brummen schon wieder Autos und Puppenwagen durch die Räume, die von der Katholischen Kirche kostenlos zur Verfügung gestellt werden. Tag um Tag lernen Morsal, Matim, Michella, Haidar, Lara, Awin und ihre Freunde neue Begriffe kennen. Von den angemeldeten 31 Kindern kommen täglich (Montag bis Freitag) 15 bis 20 in die Gruppe, damit die Eltern unbesorgt ihren Deutsch- oder Integrationskurs besuchen können. Sie warten noch auf einen Kita-Platz und sind froh, dass sie im Mueßer Holz diese Übergangslösung gefunden haben. Für die 15 ehrenamtlichen Betreuerinnen ist das Projekt eine große Herausforderung.  Pro Tag sind vier bis fünf von ihnen im Einsatz. Karin Ständer, die das Projekt koordiniert und selbst drei Tage in der Woche vor Ort ist, würde sich über weitere Unterstützer freuen. „Es ist mitunter anstrengend, aber es macht natürlich sehr viel Freude, wenn man sieht, wie schnell die Kleinen lernen und wie unkompliziert sie miteinander umgehen, trotz unterschiedlicher Sprachen und Temperamente“. Wer bei der Betreuung der drei- bis siebenjährigen Kinder aus Syrien, Afghanistan, Ghana und Mazedonien helfen möchte, kann sich im „Eiskristall“ beim Verein „Die Platte lebt“ melden, der das Projekt begleitet (Telefon: 0385-3260443). Hausschuhe, Spielsachen, Bücher, Malutensilien und Laufräder konnten dank mehrerer Spenden gekauft werden. Auch das tägliche Frühstück ist abgesichert.

 

 

 

Knapp 400 Flüchtlinge leben im Mueßer Holz, fast 200 in Neu Zippendorf – die beiden Stadtteile sind damit diejenigen in Schwerin, die das deutschlandweit heftig diskutierte Thema am nächsten erleben. In allen möglichen Facetten kommt es regelmäßig auf die Tagesordnung beim Ortsbeirat – vom Ärger über Müll oder Lärm im Innenhof bis hin zu ehrenamtlicher Hilfe beim Deutschlernen. Während zumindest an Wohnraum noch kein Mangel herrscht auf dem Dreesch, ist es um Kita- und Grundschulplätze wesentlich schlechter bestellt. „Die Astrid-Lindgren-Schule nimmt schon keine Kinder mehr auf und an der Schule am Mueßer Berg sieht es ebenfalls eng aus“, sagt Ortsbeiratsmitglied Georg-Christian Riedel. „Wir brauchen nicht nur in der Innenstadt eine weitere Schule, wir brauchen ganz dringend auch eine Lösung für den Dreesch.“ Vorschläge hat er schon parat: „Wir könnten das alte Schliemann-Gymnasium am Fernsehturm reaktivieren oder die Hans-Beimler-Schule auf dem Großen Dreesch sanieren.“ Egal welche – eine Lösung müsse bald gefunden werden. Ortsbeiratsvorsitzende Gret-Dorit Klemkow hatte die aktuellen Zahlen dabei: 96 der insgesamt 722 Flüchtlinge in Schwerin sind sechs Jahre oder jünger – und kommen demnächst in die Schule. 153 Flüchtlinge sind zwischen sechs und 18 Jahren alt – im klassischen Schulalter also. Mehr als 1000 neue Flüchtlinge werden Schwerin aller Voraussicht nach im Jahr 2016 erreichen – und damit ebenfalls wieder jede Menge Kinder und Jugendliche.

Freie Kita-Plätze gibt es so gut wie keine. In den Räumen der katholischen St. Andreas-Gemeinde lernen jeden Vormittag zwischen 8 und 12 Uhr rund 30 Kinder „spielend Deutsch“ – ein ehrenamtliches Vorzeigeprojekt im Stadtteil, organisiert von der Flüchtlingshilfe.

– Quelle: https://www.svz.de/13038346 ©2019
Knapp 400 Flüchtlinge leben im Mueßer Holz, fast 200 in Neu Zippendorf – die beiden Stadtteile sind damit diejenigen in Schwerin, die das deutschlandweit heftig diskutierte Thema am nächsten erleben. In allen möglichen Facetten kommt es regelmäßig auf die Tagesordnung beim Ortsbeirat – vom Ärger über Müll oder Lärm im Innenhof bis hin zu ehrenamtlicher Hilfe beim Deutschlernen. Während zumindest an Wohnraum noch kein Mangel herrscht auf dem Dreesch, ist es um Kita- und Grundschulplätze wesentlich schlechter bestellt. „Die Astrid-Lindgren-Schule nimmt schon keine Kinder mehr auf und an der Schule am Mueßer Berg sieht es ebenfalls eng aus“, sagt Ortsbeiratsmitglied Georg-Christian Riedel. „Wir brauchen nicht nur in der Innenstadt eine weitere Schule, wir brauchen ganz dringend auch eine Lösung für den Dreesch.“ Vorschläge hat er schon parat: „Wir könnten das alte Schliemann-Gymnasium am Fernsehturm reaktivieren oder die Hans-Beimler-Schule auf dem Großen Dreesch sanieren.“ Egal welche – eine Lösung müsse bald gefunden werden. Ortsbeiratsvorsitzende Gret-Dorit Klemkow hatte die aktuellen Zahlen dabei: 96 der insgesamt 722 Flüchtlinge in Schwerin sind sechs Jahre oder jünger – und kommen demnächst in die Schule. 153 Flüchtlinge sind zwischen sechs und 18 Jahren alt – im klassischen Schulalter also. Mehr als 1000 neue Flüchtlinge werden Schwerin aller Voraussicht nach im Jahr 2016 erreichen – und damit ebenfalls wieder jede Menge Kinder und Jugendliche. – Quelle: https://www.svz.de/13038346 ©2019
Die meisten Flüchtlinge leben im Mueßer Holz und Neu Zippendorf – viele Kinder brauchen Unterricht – Quelle: https://www.svz.de/13038346 ©2019
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