SWG baut Zentrum für Jung und Alt
Neu Zippendorf • Bis zum Sommer 2008 wird in der Wuppertaler Straße 53 aus einem zurück gebauten Plattenbau ein Nachbarschaftszentrum entstehen. Es wird ein wichtiger Anlaufpunkt für Menschen aller Altersgruppen im Quartier sein und zu einem Ort für das generationenübergreifende Stadtgespräch werden. Der Bau des neuen Nachbarschaftszentrums interessiert auch bundesweit die Fachleute und wird gefördert.
Die Genossenschaft ist in Neu Zippendorf schon seit Jahren im Stadtumbau aktiv und schafft Schritt für Schritt durch die Umgestaltung der einzelnen Quartiere ein verändertes Stadtbild. Seit Kurzem strahlen auch die farbenfrohen und modern geschnittenen Häuser in der Wuppertaler Straße 38-45 Leben aus. Junge Familien, aber vor allem ältere Menschen - in den Häusern 44 und 45 sind die Wohnungen extra auf sie zugeschnitten - richten sich wohnlich ein. Sie und auch die zukünftigen Bewohner, die in den jetzt leer gezogenen und noch umzubauenden Gebäuden im nächsten Jahr ein neues Zuhause finden, sollen sich wohlfühlen in „ihrem Wohnquartier“. Doch das ist nicht allein durch die Verbesserung der Wohnung zu erreichen.
Vom Wohnen zum Leben im Quartier
In einem bundesweiten ExWoSt-Forschungsprogramm mit der Bezeichnung „Innovationen für familien- und altengerechte Stadtquartiere“ wurde die Schweriner Wohnungsbaugenossenschaft als einziges Unternehmen in Mecklenburg-Vorpommern ausgewählt, mit dem Umbau des Quartiers Wuppertaler Straße und dem Aufbau eines neuen Nachbarschaftszentrums neue Impulse für ein generationenübergreifendes Zusammenleben auszulösen. Das Zentrum wird eine Vielzahl von attraktiven Nutzungen bieten und ein Baustein auf dem Weg vom Wohnen zum Leben im Quartier sein. Bewohnerinnen und Bewohner sollen sich aktiv mit ihren Interessen, Erfahrungen und Ideen in den Umbau und die Nutzung des neuen Treffs einbringen. Geplant sind beispielsweise Hol- und Bringdienste oder ein selbst organisierter Mittagstisch. Aber auch regelmäßige Gruppen wie Gymnastik, Literaturzirkel oder Hausauf-gabenhilfe könnten entstehen. Das hängt vor allem von den Ideen und der Bereitschaft der Menschen ab, die den Treff nutzen wollen.
Schon jetzt ist das Interesse von allen Seiten riesengroß. Im ersten Schritt wurde ein „Runder Tisch“ gebildet, der dieses Projekt bis zur Fertigstellung begleiten wird. Den künftigen Nutzern und vielen Interessenten wurde auf der Startveranstaltung am 21. November das Projekt vorgestellt und mit ihnen diskutiert.
Rege Beteiligung erwünscht
Der Dialog- und Beteiligungsprozess wird durch die Projektbegleiter BiP Berlin und BPW Hamburg im Januar 2008 durch eine Mieterbefragung im Wohngebiet fortgeführt. Hier wünscht sich die SWG natürlich eine rege Beteiligung.
Mit all diesen Maßnahmen will die Genossenschaft ein Wohngebiet schaffen, aus dem die Menschen nicht mehr weg-, sondern in das sie wieder hineinziehen. Dieser Plan nimmt immer mehr Gestalt an. Margitta Schumann
Bild: So soll das Nachbarschaftszentrum in der Wuppertaler Straße 53 aussehen. Schon jetzt ist das Interesse an ihm riesengroß - Virtueller Entwurf: swg
hauspost
Zehn junge Reporter aus der Klasse 10G der Bertolt-Brecht-Schule wollten bei ihrem Besuch im SVZ-Verlagshaus wissen, wie die Schweriner Volkszeitung entsteht . Die Schüler erhielten einen Einblick in die Arbeit der Redaktion, der Anzeigenabteilung und des Mecklenburgischen Zeitungsvertriebs. Die Mädchen und Jungen beteiligen sich am Projekt „Schule macht Zeitung“. Unterschiedlich sind ihre Interessen bei der täglichen Lektüre der SVZ. Einige lesen besonders gern die Lokalseiten, andere bevorzugen den Sport. Beeindruckt waren alle von der modernen Technik in der Druckerei. klhi
„Das tägliche Lesen der Schweriner Volkszeitung bereitet meinen Schülern viel Spaß“, sagte Klassenlehrerin Sabine Hanawell, als sie mit ihren 24 Mädchen und Jungen der Klasse 9 A das Verlagshaus besuchte. Die junge Schar erhielt bei einem Rundgang durch das Haus Informationen über die Arbeit der Redaktion, der Anzeigenabteilung und des Mecklenburgischen Zeitungsvertriebs . Die Schüler aus der Bertolt-Brecht-Schule nehmen an dem Projekt Schule-macht-Zeitung teil. „Jetzt werden wir die SVZ mit einem ganz neuen Gefühl lesen “, so der einhellige Tenor der Besucher. klhi
Mit dem Entzünden der Feuertöpfe begann das Laternenfest in der DRK-Kindertagesstätte „Kinderland“ auf dem Großen Dreesch. Etwa 100 Kinder und ihre Eltern waren gekommen, um sich am Lodern der Feuer und dem Flackern der Laternen zu erfreuen. Nach dem Laternentanz der Kinder wurde sich erst mal an den Ständen mit Bratwurst vom Grill, Knüppelkuchen und Tee gestärkt. Für die Erwachsenen gab es zudem schmackhaften Glühwein.
Nach einer „Kürbis-Preisverleihung“ startete die Kita gemeinsam mit dem Verein „Schweriner Spieleute“ einen Laternen-Umzug durch das Wohngebiet.
Im Mueßer Holz fehlen Städtebaufördermittel um die Attraktivität des Stadtteils zu heben und einige Vorhaben zu beenden. Anwohner versammelten sich Mitwochabend im Bürgerzentrum in der Keplerstraße, um vom Oberbürgermeister Norbert Clausen und Bauminister Otto Ebnet zu erfahren, welche Gründe das hat.
Mueßer Holz/Anja Thiele
„Obwohl wir wenig Geld zur Verfügung haben, haben wir in den vergangenen Jahren viel erreicht, um das Stadtbild Mueßer Holz zu erneuern und schöner zu machen“, sagte Oberbürgermeister Norbert Claussen stolz. Mit diesen Worten löste er eine regelrechte Diskussionslawine erboster Schweriner aus. Die Anwohner empörten sich zum Beispiel darüber, dass eine notwendige Treppe zum Aldi-Markt fehlt und sie heute schwierig zum Einkaufen gelangen. Auch die noch nicht fertig gestellten Wege an der Ziolkowskistraße waren Grund für Unmutsäußerungen. Positiv wurden die neuen NVS-Haltstellen angeführt. Nur die heruntergekommenen Plattenbauten dahinter seien eine reine Schande.
„Es ist richtig, dass sich viel getan hat, aber wichtig ist nicht was war, sondern was zukünftig in Angriff genommen wird“ – in dem Punkt waren sich alle einig. Norbert Claussen erklärte dazu, dass die Anträge für das Jahr 2008 gestellt seien und Fördergelder für Schwerin von bis zu zwölf Millionen Euro bestellt wären – für die tatsächlichen Bewilligungen sei aber letztendlich das Land zuständig. Fest stehe, dass insgesamt 800000 Euro in das Projekt Mueßer Holz fließen werden. Zum Beispiel in die Erneuerung des Keplerplatzes samt seines Spielplatzes.
Ben Falk, Hartz-IV-Empfänger, meldete sich mitten in den Baudebatten zu Wort und eröffnete mit seiner Erklärung eine weitere Diskussionsrunde. „Ich fühle mich wie ein Bürger dritter Klasse“, sagte er. Denn die Blöcke in der Gagarinstraße, wo er wohnt, verfallen zusehends und ein Umbau sei nicht in Sicht.
„Bürger zweiter und dritter Klasse gibt es nicht“, erklärte der Oberbürgermeister resolut. „Dass die Blöcke noch nicht saniert sind, liegt an der mangelnden Finanzausstattung.“
Die Stadt Schwerin habe schließlich 27 Millionen Euro Schulden. Bei dieser negativen Bilanz würden bestimmte Vorhaben nicht fallen gelassen, sondern umgeschichtet. „Schließlich haben wir in der Vergangenheit ein ernstes Problem mit der Finanzierung der Bundesgartenschau gehabt“, so Norbert Clausen. Dorthin mussten notgedrungen Gelder vom Städtebau fließen.
Wann die Sanierungen der Häuser stattfinden, sei nicht klar. Sicher sei aber, dass sich in den nächsten Jahren viel tun wird im dritten Bauabschnitt. Auch die Kaufkraft soll erhöht werden, indem man Einwohner umliegender Dörfer zum Einkaufen ins Mueßer Holz lockt.
Geschminkte Gruselgestalten – beim Halloweenfest im Awo-Buschclub gab es Schauriges zum Sehen, Furchtbares zum Mitmachen und „Grauenhaftes“ aus dem Hexenkessel.
Mueßer Holz/Jürgen Hamann
Jedes Jahr am 31. Oktober ist es wieder soweit: Halloween! In der Landeshauptstadt tummelten sich gestern gruselig anzusehende Gestalten, zogen von Haus zu Haus, um Süßigkeiten zu ergattern. Der aus Irland stammende Glauben, dass in dieser Nacht die Grenzen zwischen der Welt der Lebenden und der Toten verschwinden, hat über den Umweg Amerika längst auch Schwerin erreicht.
Eine besondere Halloweenparty feierten die Kinder vom Mueßer Holz bereits am Dienstag. Etwa drei Dutzend oft als Gespenster verkleidete Kinder zwischen sechs und vierzehn Jahren genossen die gruselige Atmosphäre im Awo-Buschclub. Das schönste Kostüm wurde ausgewählt, es gab „Grauenhaftes“ aus dem Hexenkessel zu essen. Schlüsselanhänger, CDs Kartenspiele oder Süßigkeiten winkten den Gewinnern anderer Spiele wie Stuhltanz, Limbo, den Luftballon-Tanz oder beim Breakdance-Wettbewerb. „Alles macht Spaß, ich bin gern hier“, sagt die elfjährige Hayat BzoHeider. Christoph Martens aus der 6. Klasse präsentiert stolz sein Gespensterkostüm. „Damit habe ich schon im vergangenen Jahr gewonnen.“
Eva Meißner, die gemeinsam mit Holger Klein die Halloweenparty vorbereitet hat, hebt hervor, dass auch solche Feste im „Buscher“ das Zusammenleben der verschiedenen Kulturkreise im Mueßer Holz günstig beeinflussen.
Mueßer Holz bertDer Stadtumbau auf dem Dreesch wird jetzt in den Stadtteilen Mueßer Holz und Neu Zippendorf schwerpunktmäßig fortgeführt. Derzeit werden zwei Blöcke mit je 60 Wohnungseinheiten in der Hamburger Allee hinter der Keplerpassage zurückgebaut – einer von der Schweriner Wohnungsbaugenossenschaft (SWG), der zweite von der Wohnungsgesellschaft Schwerin (WGS). Unterstützt wird die Maßnahme vom Land aus dem Programm „Förderung des Rückbaus durch das Land Mecklenburg-Vorpommern zur Wohnungsmarktstabilisierung durch Rückbau in räumlich festgelegten Fördergebieten“.
„Der Rückbau unseres Blocks in der Hamburger Allee 156-62 lief ohne Probleme“, berichtete Gabriele Szymanski von der SWG. Das Gebäude sei im Einvernehmen mit den restlichen Mietern freigezogen worden. Im Oktober wurden von den Stadtwerken die Versorgungsleitungen verlegt, dann rückten die Abrissbagger an. Jetzt wird der Bauschutt entsorgt.
Weiter geht es mit dem Stadtumbau der SWG in der Galileo-Galilei-Straße. Dort wird der Block 10-20 in den nächsten Tagen abgerissen. Zu Beginn des kommenden Jahres sind zudem Rückbaumaßnahmen in der Wuppertaler Straße geplant.
„Mit diesen Rückbaumaßnahmen wird zugleich das Wohnumfeld aufgewertet“, erläutert Gabriele Szymanski. Es werde luftiger im Wohngebiet und die umliegenden Wohnungen würden mehr Sonne bekommen.
Eine 40 mal 60 Zentimeter große Informationstafel ist am Lenin-Denkmal auf dem Schweriner Großen Dreesch aufgestellt worden.
Damit setzte die Stadtverwaltung einen Beschluss der Stadtvertretung um, die im Frühjahr mehrheitlich dafür votiert hatte, die Plastik in der Hamburger Allee nicht zu entfernen, sondern mit einer Information zur Person Lenins zu ergänzen.
Sockel trotzte
dem PresslufthammerDas Anbringen der Tafel erwies sich allerdings als schwierig, denn der Betonsockel trotzte lange Zeit dem Presslufthammer. Die pulverbeschichtete Aluminiumtafel kostete samt Aufstellung rund 230 Euro.
In den vergangenen Monaten war öffentlich heftig über das Denkmal diskutiert worden, nachdem Stadtvertreter Christoph Priesemann (FDP) einen Antrag zur „Entfernung des Lenin-Standbildes in der Hamburger Allee“ gestellt hatte.
Dieser Antrag war nach Beratungen in den Fraktionen und Ausschüssen der Stadtvertretung am 7. Mai mit 19 Dafür-, 21 Gegenstimmen und zwei Stimmenthaltungen abgelehnt worden. Die Abstrimmung erfolgte namentlich.
Mehrheitlich bei einigen Gegenstimmen und vier Stimmenthaltungen beschloss die Stadtvertretung dagegen das Anbringen der Informationstafel mit dem nebenstehenden Text.
Das Denkmal des estnischen Bildhauers Jaak Soans war anlässlich der 825-Jahrfeier Schwerins im jahre 1985 eingeweiht worden. Es sollte an Lenins „Dekret über Grund und Boden“ und an die Enteignung der Großgrundbesitzer in der sowjetischen Besatzungszone 1945 erinnern.
Wladimir Iljitsch Uljanow (gen. Lenin) wurde am 22. April 1870 in Simbirsk geboren und starb am 21. Januar 1924 in Gorki bei Moskau. Lenins politisches Ziel war die Errichtung der Diktatur des Proletariats.