Am Himmelfahrtstag, dem 9. Mai 2024, gibt es auf dem Berliner Platz von 16 bis 22 Uhr die besten Hits der 70er und 80er und eine Einladung zum Tanz auf Rollen.
Etwa 450 Rollschuhfahrer trafen sich im Mai 2023 zur ersten Rollschuhdisko auf dem Berliner Platz. Ein erstaunlicher Erfolg für ein Projekt, das spontan und mit Ehrenamtlern gestemmt wurde. Weil die Veranstaltung allen Beteiligten so viel Spaß gemacht hat, gibt es in wenigen Wochen eine Neuauflage.
Am 9. Mai, dem schulfreien Himmelfahrtstag, soll auf dem Berliner Platz von 16 bis 22 Uhr wieder gefahren werden - auf Rollschuhen, Inline-Skates, Skateboards, aber auch mit Rollstühlen oder Rollatoren, sagt Martin Molter schmunzelnd. „Alles, was Rollen hat, ist willkommen.“ Der bekannte Grafiker hatte vor einem Jahr die zündende Idee für die Schweriner Rollschuhdisko. Genauer gesagt seine Tochter Lisbeth, die großer Rollschuhfan ist und den kreisrund gestalteten Berliner Platz als perfekte Strecke für sich entdeckte.
Stadtteilgrenzen aufbrechen und Horizonte erweitern
„Es stecken viel Herzblut und ehrenamtliche Arbeit in dem Projekt“, sagt Martin Molter, der sich schon darauf freut, ab Montag endlich die Werbeplakate für die Rollschuhdisko aufhängen zu dürfen. In den vergangenen Monaten hat der Schweriner aber nicht nur dieses Plakat entworfen, sondern auch Geld eingeworben für Rollschuhe, die am 9. Mai vor Ort verliehen werden sollen. „Die Wemag hat uns dafür 1000 Euro gespendet“, freut sich Molter.
Das Stadtteilmanagement mit Anne-Katrin Schulz und der Schweriner Zirkusverein mit Mariana Born stießen schon vor einem Jahr zum Organisationsteam, auch diesmal sind sie natürlich mit von der Partie. „Bei der Rollschuhdisko hier treffen sich ganz verschiedene Leute aus der Innenstadt und vom Dreesch, aber auch aus anderen Orten in der Umgebung - Menschen, die sich sonst vielleicht nie begegnet wären“, sagt Anne-Katrin Schulz. Stadtteilgrenzen aufzubrechen und die Horizonte zu erweitern - das sind die großen Motivationen für sie, das kleine Festival mit ganzer Kraft zu unterstützen.
Spenden sammeln für das neue Café Kränzchen
Aber auch wer nicht auf Rollen im Kreis laufen möchte, ist am Vatertag auf dem Berliner Platz willkommen. Gäste können zugucken und miteinander ins Gespräch kommen, einen schönen Familien- oder Nachbarschaftstag erleben. Für das leibliche Wohl sorgen verschiedene Vereine mit leckeren vegetarischen und nicht-vegetarischen Snacks und Getränken. Auch ein paar Liegestühle möchte Mariana Born besorgen. Gespielt werden vor allem die Hits der 70er- und 80er-Jahre, also Discofeeling pur.
Der Eintritt zur Veranstaltung ist wie schon 2023 kostenlos. „Wir haben uns diesmal aber dazu entschieden, dass wir vor Ort Spenden sammeln werden. Der Erlös geht an den Stadtteiltreff des SOS-Kinderdorfs, das Café Kränzchen in der Bornhövedstraße 12“, sagt Mariana Born. Maren Ramünke-Hoefer
Aus dem Sonderpädagogischen Förderzentrum am Fernsehturm wird eine Regionalschule mit Grundschulteil. Am Donnerstag wurde das sanierte Schulgebäude im Mueßer Holz übergeben.
Die Kreidezeit ist vorbei. Eine klassische Tafel sucht man in den jetzt eingeweihten Räumen des Schulzentrums im Campus am Turm vergebens. Es gibt überdimensionale Monitore an den Wänden, auf denen zum Beispiel der Sarkophag eines Pharaos zu sehen ist – in 3D. Und fast scheint es so, als würde der alte ägyptische König durch den Klassenraum schweben. Geschichtsunterricht 2.0 in der Hamburger Allee in Schwerin.
Etwa 17,5 Millionen Euro hat die Stadt in den zweiten Bauabschnitt des Schulcampus investiert, darunter knapp 500.000 Euro in die Ausstattung. Nach dreieinhalb Jahren Umbauzeit konnte das Sonderpädagogische Förderzentrum „Schule am Fernsehturm“ wieder zurück ins Bildungs- und Bürgerzentrum Campus am Turm, wo es neben der Volkshochschule auch eine Grundschule gibt. Ab dem Schuljahr 2024/2025 soll aus dem Förderzentrum und der Grundschule eine Regionalschule mit Grundschulteil werden.
Land förderte Schulumbau mit 6,4 Millionen Euro
Schulleiterin Annett Schulz nahm am Donnerstag den symbolischen Schlüssel aus den Händen von Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) entgegen. „Wir freuen uns sehr, dass wir am Montag wieder einziehen können“, betonte Schulz. Für die Bauarbeiten war die Fernsehturmschule in das Gebäude des ehemaligen Sprachheilzentrums in der Sacharowstraße umgezogen. Gemeinsam mit den Kindern aus der Grundschule würden nun rund 500 Schüler im Campus am Turm einen Lern- und Schutzraum finden, so die Leiterin.
Mit rund 6,4 Millionen Euro hat das Land das Bauvorhaben gefördert. „In den vergangenen Jahren konnten wir in Schwerin so einige Schul- und Hortgebäude neu bauen“, sagte die Ministerpräsidentin und verwies auf die Weinertschule, die Heinrich-Heine-Schule samt neuem Hort, den Weststadt-Campus und die laufende Sanierung der Friedensschule. Das Schulzentrum im Campus am Turm nun liege mit dem Mueßer Holz in einem Stadtteil, in dem viele Menschen leben würden, die Unterstützung bräuchten.
Moderne Lernbedingungen und kurze Schulwege
„Wir sorgen in einem Stadtteil mit besonders vielen Kindern und Jugendlichen durch eine weiterführende Schule mit Grundschulteil für moderne Lernbedingungen und kurze Schulwege. Gleichzeitig findet an diesem Standort inklusives Lernen statt“, hob auch Oberbürgermeister Rico Badenschier (SPD) hervor. In einem Stadtteil, der die Folgen sozialer Segregation besonders spüre, würden sich durch den Schulcampus die Start- und Bildungschancen junger Menschen ganz entscheidend verbessern.
Moderiert wurde die feierliche Schlüsselübergabe vom Geschäftsführer der LGE Mecklenburg-Vorpommern, Robert Erdmann. Als Beauftragte für das Stadtumbaugebiet hat die LGE die gesamte Bau- und Sanierungsphase in enger Zusammenarbeit mit der Stadt begleitet.
Elf Freiarbeitsräume für spezielle Förderung und kleine Auszeiten
In der sanierten und umgebauten Schule gibt es 19 Klassenräume und elf Freiarbeitsräume für spezielle Förderung und kleine Auszeiten. Dafür sorgen außerdem zwei Leseräume, zwei Kunsträume, ein Hauswirtschaftsraum, eine Lehrküche mit barrierefreien Arbeitsplätzen, zwei Fachräume für die naturwissenschaftlichen Fächer sowie Fachräume für den AWT-, Informatik- und Musikunterricht. Zusätzlich können sich die Kinder in einer Keramikwerkstatt betätigen, die auch über einen Brennofen verfügt.
Im Erdgeschoss des Gebäudes befindet sich ein moderner Verwaltungsbereich mit barrierefreiem Zugang und einem Wegeleitsystem zum Haupteingang des Campus. Die Etagen des Schulgebäudes sind barrierefrei über einen Fahrstuhl erreichbar. In einem Anbau ist eine 140 Quadratmeter große Pausenhalle mit direktem Zugang zum Schulhof untergebracht. Der Hof wurde ebenfalls neugestaltet.
Schul-IT auf dem neuesten Stand
Sehschwachen Kindern erleichtert eine kontrastreiche Farbgestaltung und Beleuchtung auf den Fluren, in den Sanitärräumen und den Unterrichtsräumen die Orientierung. Für höreingeschränkte Kinder wurde eine besondere Raumakustik geschaffen. Die Wege in der Schule und vom öffentlichen Weg bis zum Sekretariat sind mit einem Bodenleitsystem für Sehschwache ausgestattet.
Die Schul-IT ist auf dem neuesten Stand. Davon zeugen nicht nur die Activeboards, die die Tafeln ersetzen. In der Schule sind auch mehrere Lernroboter im Einsatz, mit deren Hilfe erkrankte Schüler dem Unterricht von zu Hause aus folgen können. „Wenn die Lampe am Roboter grün leuchtet, meldet sich das Kind“, sagte Tony Prestin, Abteilungsleiter beim Kommunalservice Mecklenburg (KSM). Christian Koepke
Mit dem „Quartier am Monumentenberg“ versucht die Wohnungsgesellschaft Schwerin, auch einen Beitrag gegen die soziale Segregation in der Stadt zu leisten
Ihre 63 Umzugskartons hat Monika Dahl mittlerweile ausgepackt. Im Februar ist die 71-Jährige von Hamburg nach Schwerin umgezogen – in eine Zweieinhalb-Zimmer-Wohnung im so genannten Quartier am Monumentenberg. Bewusst habe sie sich für die Wohnung auf dem Dreesch entschieden, erzählt Dahl. „Meine Schwester wohnt ganz in der Nähe.“ Aber das sei nicht der einzige Grund für den Umzug gewesen.
Die komplett sanierte und neu zugeschnittene Wohnung in der Anne-Frank-Straße habe ihr von Anfang an gefallen, sagt Monika Dahl. Balkon, Barrierefreiheit, Fahrstuhl im Haus. „Ich fühle mich einfach wohl hier“, so die Rentnerin, die nach der Wende wegen der Arbeit von Ludwigslust nach Hamburg gezogen war. Der Dreescher Markt mit seinen Geschäften liege praktisch direkt vor der Tür, zur Straßenbahn seien es nur ein paar Minuten.
Wohnungsgesellschaft investiert rund 35 Millionen Euro ins Quartier
Für die Wohnungsgesellschaft Schwerin (WGS) ist das Quartier am Monumentenberg das zentrale Projekt, wenn es darum geht, die räumliche Trennung von Arm und Reich in Schwerin aufzubrechen. Laut mehrerer Studien des Segregationsforschers Prof. Dr. Marcel Helbig ist die soziale Spaltung in Schwerin besonders ausgeprägt. Menschen mit geringem Einkommen konzentrieren sich demnach auf dem Dreesch, insbesondere in den Stadtteilen Neu Zippendorf und dem Mueßer Holz.
Insgesamt rund 35 Millionen Euro investiere die WGS in das Quartier am Monumentenberg, erklärt Abteilungsleiter Dany Neuwirth. In modernisierten Fünfgeschossern aus dem 1970er-Jahren in der Anne-Frank-Straße, der Friedrich-Engels-Straße und der Von-der-Schulenburg-Straße würden 159 Zwei- bis Fünf-Raum-Wohnungen entstehen, von denen die ersten nun auch schon bezogen seien. 2025 soll das gesamte Projekt abgeschlossen sein, so Neuwirth.
Block in der Neubrandenburger Straße wurde 2017 aufwendig saniert
Als weitere Beispiele für Modernisierungsmaßnahmen, die auch in der Vergangenheit schon Menschen aus anderen Stadtteilen und sogar anderen Städten auf den Dreesch gelockt hätten, nennt Stefan Lüdemann vom WGS-Mietercenter Süd das Projekt „An den Seeterrassen“ in der Wuppertaler und der Pilaer Straße, an dem neben der Schweriner Wohnungsbaugenossenschaft (SWG) auch die Wohnungsgesellschaft beteiligt gewesen sei. Außerdem habe die WGS zum Beispiel 2017 einen Block in der Neubrandenburger Straße aufwendig saniert.
„Unser Auftrag ist es, Mieter aus allen Schichten mit Wohnraum zu versorgen“, betont Abteilungsleiter Neuwirth. Dabei seien freilich die Mittel der WGS begrenzt. Das Quartier am Monumentenberg binde aktuell erhebliche Ressourcen, so Neuwirth. Und dann gebe es ja auch noch einen riesigen Instandhaltungsstau von mehr als 400 Millionen Euro.
Oberbürgermeister setzt auf geplante Neubaugebiete auf den Dreesch
Zur Überwindung der Segregation in der Stadt setzt Oberbürgermeister Rico Badenschier (SPD) auch auf geplante Neubauprojekte wie die Neue Mitte in Neu Zippendorf oder das in Vorbereitung befindliche Baugebiet auf dem Gelände der alten SED-Bezirksparteischule. Sie würden helfen, den Dreesch wieder als Wohnstandort für unterschiedliche Bevölkerungsgruppen und Einkommensklassen attraktiv zu machen. Der vorgesehene Umzug von Arbeitsagentur und Jobcenter ins Mueßer Holz und der geplante Neubau der Berufsschule für Gesundheit und Soziales in Neu Zippendorf trügen ebenfalls dazu bei, so Badenschier.
Maßnahmen gegen die Segregation seien auch die Eröffnung der Schule am Fernsehturm im Campus am Turm im Mueßer Holz und die Sanierung des Jugendclubs „Deja vu“ in Neu Zippendorf, sagt der Oberbürgermeister. Um der Ungleichverteilung von Arm und Reich entgegenzuwirken, unterstütze die Stadt außerdem den sozialen Wohnungsneubau im gesamten Stadtgebiet. Bei Neubauprojekten werde ein bestimmter Anteil belegungs- beziehungsweise mietpreisgebundener Wohnungen durch das Land gefördert, so der OB.
Mieter in den Plattenbaugebieten fühlen wohl
In der täglichen Arbeit spiele das Thema Segregation kaum keine Rolle, schildert Mietercenter-Chef Lüdemann seine Erfahrungen. Die Mieter fühlten sich überwiegend wohl auf dem Dreesch. Dass es einen Unterschied zwischen der oft negativen Wahrnehmung der Plattenbaugebiete durch die Gesamtbevölkerung und der Eigenwahrnehmung der Bewohner der Großwohnsiedlungen gibt, darüber berichtet auch Prof. Helbig in seiner jüngsten Untersuchung.
Monika Dahl jedenfalls ist ganz schnell im Quartier auf dem Monumentenberg angekommen. In ihrer Wohnung in der Anne-Frank-Straße finde sie sich schon so gut zurecht, als ob sie seit vielen Jahren dort wohnen würde, sagt sie. Christian Koepke
Die Ludwigsluster Chaussee ist einer der meistbefahrenen Straßen in MV – und auch eine, über deren Zustand sich Autofahrer am häufigsten beschweren. Das soll sich dieses Jahr ändern. In wenigen Wochen geht es los. Worauf sich Autofahrer einstellen müssen.
Für insgesamt 3,15 Millionen Euro soll die Ludwigsluster Chaussee zwischen Püsserkrug und Kreuzung Karl-Marx-Allee auf Vordermann gebracht werden. Baubeginn soll schon im Juni sein, die Arbeiten werden sich laut Plan bis in den Mai 2025 erstrecken. Das Land finanziert mit: Verkehrsminister Reinhard Meyer (SPD) übergab am Dienstag einen Fördermittelbescheid über 1,6 Millionen Euro an die Stadt Schwerin.
Schlaglöcher sorgen für Gefahr auf Ludwigsluster Chaussee
Die Ludwigsluster Chaussee ist einer der meistbefahrenen Straßen in ganz Mecklenburg-Vorpommern, sagt Meyer. Und sie ist auch eine der Straßen, über deren Zustand die Autofahrer sich am häufigsten beschweren, sagt Schwerins Oberbürgermeister Rico Badenschier (SPD). Besonders im Februar und März, wenn tiefe Schlaglöcher das Fahren manchmal regelrecht gefährlich machen.
„Am meisten machen der Fahrbahn Temperaturen zu schaffen, die sich rund um den Gefrierpunkt bewegen“, so Badenschier. Der schnelle Wechsel zwischen Frost, Tauwetter und Frost sorge für die schlimmsten Schäden. In diesem Winter hätten wir das beispielhaft erlebt. Einige Löcher seien schon gestopft, aber längst noch nicht alle.
„Die Straße ist derzeit in einem schlechten Zustand. Verschleißerscheinungen sowie Schäden an der Asphaltbefestigung, Spurrinnen, Risse in Längs- und Querrichtung und Ausbrüche spüren die Autofahrenden deutlich. Mit der Baumaßnahme wird ein wichtiger Beitrag zur Erhöhung der Verkehrssicherheit geleistet“, sagt Minister Meyer bei einer kurzen Ortsbegehung am Dienstag.
Jetzt sei geplant, zwischen der Einmündung der Hagenower Straße auf Höhe des SAE-Pumpwerks und dem Verkehrsknoten mit der B321/L072 die bestehende Fahrbahnbefestigung sowie Abbiegespuren und Parkstreifen zu erneuern. Und das in insgesamt sieben Bauabschnitten.
Schwerin will Ludwigsluster Chaussee nicht voll sperren
Längere Vollsperrungen soll es dabei nicht geben, so Oberbürgermeister Badenschier. Der Verkehr werde wohl zumeist einspurig an der Baustelle vorbeigeleitet. Wie der Bauablauf ganz konkret aussehen werde, das wolle die Stadt kurz vor dem Start der Maßnahme der Öffentlichkeit vorstellen. Das Brückenbauwerk über die Crivitzer Chaussee auf der stadteinwärts führenden Fahrbahn ist nicht Bestandteil des Vorhabens, teilt das Ministerium mit.
Erneuert werden übrigens nur die Deck-, Binder- und Tragschicht der Ludwigsluster Chaussee, die gemeinsam etwa 20 Zentimeter dick sind. Tiefer in den Untergrund geht es diesmal nicht. Grundhaft werde eine Straße etwa alle 80 Jahre erneuert, heißt es. Eine bloße Instandsetzung, wie sie jetzt geplant sei, halte für etwa 15 Jahre.
Ludwigsluster Chaussee bekommt barrierefreie Bushaltestellen
Die Baulänge für die beiden Richtungsfahrbahnen beträgt insgesamt 3,4 Kilometer. Zudem wird der fahrbahnbegleitende Gehweg stadtauswärts auf einer Länge von 257 Metern in Asphaltbauweise erneuert. Außerdem werden drei barrierefreie Bushaltestellen gebaut sowie die Querungsstellen und Verkehrsinseln barrierefrei umgestaltet.
Ursprünglich geplant und beantragt war die Sanierung der Ludwigsluster Chaussee schon für 2021, erklärt Rico Badenschier. Sie musste verschoben werden, weil die Baumaßnahme Rogahner Straße so lange dauerte. Die Ludwigsluster Chaussee diente in dieser Zeit als Ausweichstrecke.
Diese Straßen will Schwerin danach sanieren
Wenn das erste Teilstück der Ludwigsluster Chaussee saniert ist, soll möglichst zügig mit der Instandsetzung der restlichen Strecke bis zum Ostorfer Ufer begonnen werden. Auf der Prioritätenliste stehen anschließend noch die Pampower Straße in Süd und die Alte Crivitzer Landstraße in Mueß. Maren Ramünke-Hoefer
Bilder: Rolf Fellmer
Für knapp sechs Millionen Euro wird die Gemeinschaftsunterkunft für Asylbewerber grundlegend instandgesetzt. Im Sommer 2025 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.
Der Lärm des Presslufthammers ist ohrenbetäubend, dröhnt durchs gesamte Treppenhaus. Etage um Etage arbeiten sich die Handwerker voran, entkernen eine Wohnung nach der anderen, brechen die alten Badzellen heraus, demontieren Rohre, Heizkörper und Elektrokabel, reißen die Tapeten von den Wänden.
In der Gemeinschaftsunterkunft für Flüchtlinge in der Hamburger Allee in Schwerin haben die Sanierungsarbeiten begonnen. Insgesamt 60 Wohnungen in vier Aufgängen werden bis zum Sommer kommenden Jahres auf Vordermann gebracht. Auch Arbeiten am Dach und an der Fassade sind geplant.
6 Millionen Euro fließen in Sanierung der Flüchtlingsunterkunft in Schwerin
„Wir gehen Aufgang für Aufgang vor“, sagt Alexander Wirkus, Bauleiter bei der Wohnungsgesellschaft Schwerin (WGS), während er in einer Wohnung die Abbruchteile einer Badzelle untersucht, die im ehemaligen Wohnzimmer gelandet sind. Die alte Badewanne lehnt an der Wand, das frühere Toilettenbecken steht auf dem Flur. Überall liegen Trümmer.
Der WGS gehört das Gebäude aus dem Jahr 1983, das die Stadt zur Unterbringung von Asylbewerbern nutzt. In der Vergangenheit habe es nur punktuell Arbeiten am Haus gegeben, berichtet Wirkus. Nun sollen die Wohnungen unter anderem mit neuen Fenstern, Bädern und Heizungen ausgestattet werden. Kosten: insgesamt knapp sechs Millionen Euro, zum Teil gefördert vom Land.
Bauarbeiten für Flüchtlingsunterkunft in Schwerin dauern bis Sommer
Zehn Wohnungen gibt es in dem Aufgang, in dem die Arbeiten jetzt gestartet sind. Nächste Woche soll die Entkernung in diesem Teil abgeschlossen sein. Danach könne es mit der Renovierung losgehen, erklärt der Bauleiter. „Im Juli oder August wollen wir mit dem Aufgang fertig sein.“
Als Ausweichquartier für die Bewohner des betroffenen Aufgangs steht ein WGS-Block in der Nachbarschaft zur Verfügung. 236 Plätze für Geflüchtete halte die Stadt in der Unterkunft in der Hamburger Allee derzeit bereit, sagt Barbara Diessner, Fachdienstleiterin Soziales. Nach der Sanierung würden es an dieser Stelle etwas weniger sein.
Der Lärm des Presslufthammers ist ohrenbetäubend, dröhnt durchs gesamte Treppenhaus. Etage um Etage arbeiten sich die Handwerker voran, entkernen eine Wohnung nach der anderen, brechen die alten Badzellen heraus, demontieren Rohre, Heizkörper und Elektrokabel, reißen die Tapeten von den Wänden.
In der Gemeinschaftsunterkunft für Flüchtlinge in der Hamburger Allee haben die Sanierungsarbeiten begonnen. Insgesamt 60 Wohnungen in vier Aufgängen werden bis zum Sommer kommenden Jahres auf Vordermann gebracht. Auch Arbeiten am Dach und an der Fassade sind geplant.
In der Vergangenheit gab es nur kleinere Arbeiten
„Wir gehen Aufgang für Aufgang vor“, sagt Alexander Wirkus, Bauleiter bei der Wohnungsgesellschaft Schwerin (WGS), während er in einer Wohnung die Abbruchteile einer Badzelle untersucht, die im ehemaligen Wohnzimmer gelandet sind. Die alte Badewanne lehnt an der Wand, das frühere Toilettenbecken steht auf dem Flur. Überall liegen Trümmer.
Der WGS gehört das Gebäude aus dem Jahr 1983, das die Stadt zur Unterbringung von Asylbewerbern nutzt. In der Vergangenheit habe es nur punktuell Arbeiten am Haus gegeben, berichtet Wirkus. Nun sollen die Wohnungen unter anderem mit neuen Fenstern, Bädern und Heizungen ausgestattet werden. Kosten: insgesamt knapp sechs Millionen Euro, zum Teil gefördert vom Land.
Ausweichquartier in der Nachbarschaft
Zehn Wohnungen gibt es in dem Aufgang, in dem die Arbeiten jetzt gestartet sind. Nächste Woche soll die Entkernung in diesem Teil abgeschlossen sein. Danach könne es mit der Renovierung losgehen, erklärt der Bauleiter. „Im Juli oder August wollen wir mit dem Aufgang fertig sein.“
Als Ausweichquartier für die Bewohner des betroffenen Aufgangs steht ein WGS-Block in der Nachbarschaft zur Verfügung. 236 Plätze für Geflüchtete halte die Stadt in der Unterkunft in der Hamburger Allee derzeit bereit, sagt Barbara Diessner, Fachdienstleiterin Soziales. Nach der Sanierung würden es an dieser Stelle etwas weniger sein. Christian Koepke
In Schwerin wurde zum gemeinsamen Fastenbrechen in den Campus am Turm eingeladen. Viele Menschen aus unterschiedlichen Ländern folgten der Einladung.
Sie wollen nicht nur eine Plattform fürs Kennenlernen bieten, einen Austausch für Menschen unterschiedlicher Herkunft – sie wollen stabile Brücken bauen, die Religionen und Kulturen verbinden. Dr. Naeem Altahhan und Pia Tober vom Jugendmigrationsdienst der Sozial-Diakonischen Arbeit – Evangelische Jugend haben mit dem Fest der Religionen in Schwerin wieder einen Stein auf das Bauwerk gesetzt. Denn das Fest aller Religionen bringt in Schwerin Menschen an einen Tisch.
Fest der Religionen in Schwerin
Lange Tafeln mit Köstlichkeiten aus verschiedenen Ländern wirken einladend: Gefüllte Weinblätter und Mansaf, Reis mit Lamm, auf 19 großen Platten für rund 80 Gäste. Noch müssen sich Abdulellah Arafeh, Mina Hussain Khail und Franziska Zimmermann gedulden, bevor sie sich bedienen können. Es ist Ramadan. Während des Fastenmonats ist es Abdulellah Arafeh und Mina Hussain Khail nach dem Koran nicht erlaubt, zwischen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang zu essen und zu trinken.
Franziska Elstermann aus Schwerin sitzt mit am Tisch und feiert an diesem Abend das Fastenbrechen mit ihren Sitznachbarn. Noch wenige Minuten bis Sonnenuntergang. Punkt 20.05 Uhr erklingt das Gebet, gesungen von einem Mann mit kräftiger Stimme. Die Gespräche im Raum verstummen, alle hören gespannt zu. Auch die Gäste, die die Worte nicht verstehen können, lauschen gebannt der melodischen Stimme.
Fastenmonat Ramadan in Schwerin
Danach greifen alle zu und unterhalten sich nebenbei. Für Abdulellah Arafeh ist der Fastenmonat sehr wichtig. Seitdem er zwölf Jahre alt ist, isst er im Ramadan nur, wenn die Sonne nicht am Himmel steht. Damals machte er es in Syriens Hauptstadt Damaskus, heute in Schwerin. Der 25-Jährige macht in der Volkshochschule die Mittlere Reife und arbeitet zudem im Altenheim. Es sei hart, den Alltag zu meistern. Ohne Essen und Trinken sei es noch schwerer. „Ich habe mir meinen Urlaub extra für den Ramadan aufgespart“, sagt er. Abdulellah Arafehs Chef im Altenheim habe Verständnis dafür.
„Am Anfang war es ungewohnt“, sagt Franziska Elstermann vom RAA aus dem Projekt „1 Quadratmeter Bildung“. An diesem Abend ist sie nicht nur beruflich dabei, sondern auch aus privatem Interesse, denn sie war vorher noch nie bei einem Fastenbrechen. Nachdem sie über ihren Schatten gesprungen war, knüpfte sie Kontakte, tauschte sich über unterschiedliche Esskulturen in unterschiedlichen Ländern aus. „Es ist schön, dass wir eine Multikultigesellschaft sind.“
Zuckerfest wird am 9. April gefeiert
Mina Hussain Khail sitzt mit am Tisch. Sie ist mit ihrer Mutter zum Fest der Religionen in den Campus am Turm gekommen, um das Fastenbrechen zu feiern. Für die 20-Jährige aus Afghanistan ein Gefühl von Heimat. Seit 2019 wohnt sie in Deutschland. Auch hier möchte die Muslima den Ramadan leben – fasten, beten, Zuckerfest feiern. Doch das sei in Schwerin nicht immer leicht.
Beispielsweise wenn sie im Unterricht der Abendschule sitzt. Kurz vor Sonnenuntergang müsse sie Lehrer um eine Unterbrechung bitten. „Ich frage dann, ob ich für fünf Minuten gehen kann, um zu beten“, sagt sie. Fürs Essen reicht die Zeit dann aber nicht mehr.
Ihr heiliges Fest ist das Zuckerfest, das Ende der Fastenzeit Ramadan. In diesem Jahr fällt es auf den 9. April. „Ich würde mir wünschen, dass es ein Feiertag wäre, damit wir den Tag mit unseren Familien verbringen können“, sagt Mina Hussain Khail. „Für uns ist es wie für die Christen Weihnachten.“
Damit das gegenseitige Verständnis größer wird und alle Menschen, egal welcher Herkunft oder Religion, friedlich in Liebe und Freundschaft miteinander leben können, wird der Jugendmigrationsdienst der Sozial-Diakonischen Arbeit – Evangelische Jugend weiterhin Stein auf Stein setzen und nicht müde werden, Brücken in Schwerin zu bauen. Marlena Petersen
2023 war der Neubau für Arbeitsagentur, Jobcenter und Familienkasse ins Stocken geraten. Doch inzwischen wird auf der Baustelle wieder gearbeitet.
Auf der Baustelle für den neuen Sitz von Arbeitsagentur, Jobcenter und Familienkasse im Mueßer Holz geht es voran. So war es nicht immer. Im vergangenen Jahr stockte der Bau in der Mendelejewstraße. Anwohner fürchteten sich sogar schon vor einer Investruine. Doch nun das klare Signal: „Wir gehen davon aus, dass das Gebäude Ende dieses Jahres fertig wird“, sagt Karin Klawun, Geschäftsführerin Interner Service bei der Arbeitsagentur MV, bei der die Fäden für das Neubau-Projekt zusammenlaufen.
Ende vorigen Jahres sollte das viergeschossige Haus mit einer Gesamtfläche von 11.600 Quadratmetern eigentlich schon fertig werden. Im März 2023 ließ der Investor aus Nordrhein-Westfalen jedoch wissen, die Übergabe des Gebäudes werde sich verzögern. Gegenüber der Arbeitsagentur soll er von einer Bauverlangsamung gesprochen haben, um die Situation auf dem Immobilienmarkt zu beobachten. Das Projekt im Mueßer Holz blieb im Rohbau stecken.
Mietverträge für Margaretenhof erstmal verlängert
Mittlerweile gibt es im Haus auch schon Fenster. „Außerdem läuft der Innenausbau“, berichtet Karin Klawun. So würden in der Mendelejewstraße jetzt beispielsweise Elektriker und Trockenbauer ihre Arbeit machen. Sie sei deshalb zuversichtlich, dass der Umzug der insgesamt rund 500 Mitarbeiter von Arbeitsagentur, Jobcenter und Familienkasse Ende des Jahres beginnen könne, so die Geschäftsführerin.
Solange bleiben die Beschäftigten weiterhin am aktuellen Sitz der drei Institutionen am Margaretenhof. Die entsprechenden Mietverträge seien verlängert worden, erklärt Karin Klawun. Ausdrücklich lobt sie die gute Zusammenarbeit mit dem Center in Warnitz.
Investor: Projekt ist stabil und sicher
Auch zwischen dem Bauherrn für den neuen Standort im Mueßer Holz und der Arbeitsagentur gebe es einen engen Kontakt, betont die Geschäftsführerin. „Wir haben daher auch nicht den Optimismus verloren, dass sich das Projekt doch verwirklichen lässt.“ Und so wie es aussehe, werde sich der künftige Mietpreis für Agentur, Jobcenter und Familienkasse auch in dem ursprünglich vereinbarten Bereich bewegen, so Karin Klawun.
„Das Projekt ist stabil und sicher“, sagte Investor Mark Straßberger im Herbst vergangenen Jahres. Als Gründe für die Verzögerung nannte er unter anderem stark gestiegene Baupreise und exponentiell gestiegene Zinsen. Christian Koepke